Basketball ART zieht nach Verlängerung den Kürzeren

Der ART Düsseldorf muss in der 1. Basketball-Regionalliga wie in der Vorwoche in die Verlängerung, muss sich diesmal aber gegen den BSV Wulfen mit 87:91 geschlagen geben. Die Giants Düsseldorf gehen bei der BG Dorsten mit 57:90 unter.

Eine Woche nach dem Verlängerungs-Krimi gegen Herford (101:98) musste der ART Düsseldorf gegen den BSV Wulfen in der 1. Basketball-Regionalliga wieder die Overtime. Doch diesmal hatten die Gäste das glückliche Ende für sich. Nach 13 Führungswechseln setzte sich der BSV in einem erneut dramatischen Spiel durch. Mit der Niederlage sitzt das Abstiegsgespenst dem ART weiter im Nacken, während die Wulfener die rote Laterne erst einmal weiterreichen konnten.

Schon vor dem Anpfiff des Spiels wusste ART-Coach Robert Shepherd, dass es ganz schwer werden würde, gegen das BSV-Team zu siegen. Denn für die Wulfener musste ein Sieg her, um noch vom Klassenerhalt träumen zu dürfen. Der ART dagegen musste auf Center Kendall Chones verzichten, der sich in der Partie gegen Herford am Knie verletzt hatte, die Woche über nicht trainieren und gegen den BSV nicht auflaufen konnte.

Die Folge: Wulfen hatte von Anfang an Vorteile unter dem Korb und beim Rebound — 20 Offensiv-Rebounds holten die Gäste. Doch die ART-Akteure hielten energisch dagegen und gestalteten die Partie völlig offen. In erster Linie waren es Paulius Kleiza (28 Punkte), Raed Mostafa (18 Punkte/12 Rebounds) sowie Max Dohmen (16), die ihr Team im Rennen hielten. Auf Seiten der Gäste waren es der neue Litauer Simas Raupys, der die Verteidigung der Hausherren vor größere Probleme stellte und 24 Punkte für die Gäste erzielte.

In der Schlussphase der regulären Spielzeit sah Wulfen beim Stande von 76:71 schon wie der sichere Sieger aus, doch Kleiza hatte etwas dagegen und warf Düsseldorf doch noch in die Overtime. Da hatte dann aber Wulfen den längeren Atem. "Trotz des Ausfalls von Kendall Chones hatten wir Chancen, dieses Spiel zu gewinnen", resümiert Shepherd. "Leider war unsere Wurfquote aus der Distanz heute nicht so stark wie gewohnt". Tatsächlich landeten nur 7 von 28 Versuchen im Korb.

Der ART rangiert auf Tabellenplatz 9, gerade einmal drei Punkte bzw. zwei Siege von einem Abstiegsplatz entfernt. Mit Münster und der BG Hagen muss der Aufsteiger in den kommenden beiden Spielen zudem ganz große Brocken bewältigen, denn diese Teams rangieren auf dem zweiten bzw. dritten Tabellenplatz. Dort laueren sie auf Ausrutscher von Ligaprimus Schalke, um selbst auf den Aufstiegsplatz zu klettern. "Wir hoffen, das Chones bald wieder spielen kann", sagt Shepherd. "Denn bisher ist es uns noch nie gelungen, den Ausfall eines Starting-Five-Spielers zu kompensieren — und wir müssen noch Siege einfahren, um die Liga zu halten." Jedes der kommenden Spiele sei von eminenter Bedeutung.

Giants gehen in Dorsten unter

Viel hatte die Regionalligavertretung sich an diesem Abend gegen die BG Dorsten vorgenommen. Wenig funktionierte jedoch gegen einen Gegner, der sich derzeit in hervorragender Form präsentiert. Da spielte es auch keine Rolle, dass US-Center Dijon Smith verletzungsbedingt nur sechs Minuten auf dem Feld stehen konnte.

Ohne ihren US-Amerikaner starteten die Landeshauptstädter in die Partie, sahen sich jedoch nach sieben schnellen Punkten des überragenden US-Centers der Dorstener, David Golembiowski, einem entsprechenden Rückstand entgegen (0:7, 2. Minute). Nachdem Josip Naletilic und Fabian Mroz zunächst auf 4:7 verkürzten, setzten die Hausherren sich zunächst auf 4:13 ab. Bis dahin hielten die Landeshauptstädter jedoch noch gut mit und waren nach einem Dreier vom ansonsnten blassen Vedran Nakic in der siebten Minute wieder auf 12:15 herangekommen.

Einen Dreier von Dorsten Lyuben Paskov beantwortete Tomislav Rados ebenfalls aus der Distanz, bevor die BG-ler die letzten sieben Zähler des Viertels erzielten und die Giants sich einem 15:25 Rückstand entgegensahen. Mit einem 7:0-Lauf eröffneten die Hausherren auch die zweiten zehn Minuten, ehe der beste Düsseldorfer an diesem Abend, Sebastian Kehr, in der 12. Minute die ersten Zähler für seine Farben markierte (17:32). Bis zur 16. Minute markierte der physische Power Forward 9 der 11 Zähler seiner Farben, die anderen beiden gingen auf das Konto von Aufbau Joe Koschade. Auch Kehr konnte mit seiner Leistung jedoch nicht verhindern, dass der Rückstand auf 26-49 angewachsen war und zur Pause satte 24 Zähler betrug (31:55).

Neben Golembiowski, mit 19 Zählern Topscorer bei den Dorstenern, war es zudem Wilhelm Köhler (12), den die Landeshauptstädter nicht in den Griff bekamen. Die zweite Hälfte begann zunächst vielversprechend. Nachdem auch am anderen Ende des Feldes noch viel Sand im Giants-Getriebe gesteckt hatte, verkürzten die Schützlinge von Headcoach Gerrit Terdenge auf 38:57 (22. Minute) und legten mit diesem guten Start den Basis für eine Aufholjagd.

In der Folge ließ man jedoch insbesondere die nötige Leidenschaft vermissen, einen solchen Kraftakt zu bewältigen. Die routinierten Dorstener verstanden es, die Düsseldorfer auf Distanz zu halten und behielten vor dem Schlussabschnitt ihr 24-Punkte-Polster (50:74). Da in der Giants-Offfensive nun nichts mehr zusammenlief, konnten die Hausherren am Ende einen entspannten 57:90 Erfolg für sich verbuchen.