Flexible Displays: Gimmick oder Feature der Zukunft?

Displays machen das sichtbar, was die Hardware im Hintergrund errechnet. Von der Anzeige von Digitaluhren bis zu modernen 3D-Bildschirmen — Displays haben es über die Jahrzehnte weit gebracht. Auch dieser Artikel wird auf irgendeiner Form von Display dargestellt: ob auf dem Smartphone, Tablet, PC-Monitor oder Laptop.

Doch wie funktionieren die Displays, die uns heute umgeben? Und welche Weiterentwicklungen wären noch möglich?

LCD steht für "Liquid Crystal Display" — übersetzt "Flüssigkristallanzeige". Als Technologie für den Endverbraucher stellt sie seit den Digitaluhren der 1970er-Jahre die am weitesten verbreitete Display-Technologie dar. Ihr Funktionsprinzip lässt sich vereinfacht so erklären: Flüssigkristalle sind in einem Raster angeordnet. Das Raster entspricht der Bildschirmauflösung, zum Beispiel 1920 x 1080 Pixel (Full HD) oder 3840 x 2160 Pixeln (UHD) bei modernen Ultra-High-Definition-Fernsehgeräten, die immer mehr an Bedeutung gewinnen. Diese Flüssigkristalle werden nun von hinten beleuchtet. Über Elektroden wird dann ein Spannungsfeld erzeugt, das die Moleküle der Flüssigkristalle verändert. Je nach Spannung lassen sie mehr oder weniger Licht durch. Auf diese Weise entsteht ein Bild mit Hell- und Dunkelabstufungen. Die Farben entstehen durch Farbfilter — je nachdem, wie das Licht durch die Kristalle gelenkt wird, erzeugen diese unterschiedliche Farben. So entsteht das gewünschte Bild auf dem Display.

Biegsame Displays werden bisher kaum genutzt, obwohl die entsprechende Technik bereits verfügbar ist. Im Gegensatz dazu sind moderne, randlose Displays aktuell sehr gefragt: Das verdeutlicht beispielsweise Samsung mit seinem neuen Galaxy Note Edge, dessen Display sich an einer Seite wasserfallartig um das Smartphone-Gehäuse schmiegt. Auch einige der nachfolgenden Modelle des koreanischen Technologie-Giganten setzten auf derart geformte Bildschirme. Diese lassen sich zwar in der Fertigung biegen, danach bleiben sie aber starr und behalten ihre Form. Samsung hat bezüglich seiner Smartphones etwas weitergedacht und möchte 2019 ein faltbares Smartphone auf den Markt bringen, dessen Bildschirmdiagonale geöffnet doppelt so lang ist wie im zusammengeklappten Zustand. Bereits 2015 meldete Samsung ein Patent für ein faltbares Tablet an. Solange der Boom um die randlosen Displays nicht abnimmt, wird Samsung jedoch voraussichtlich keinen seiner bisherigen Prototypen in Serie produzieren. Die Zeit solle vielmehr genutzt werden, um die neue Technologie weiter zu perfektionieren, so Kim Tae-woong, Display-Chefingenieur bei Samsung.

Lenovo ist bekannt für eine große Auswahl Notebooks und Tablets — darunter auch viele leichte und besonders schmale Modelle. Doch in New York stellte der Elektronikhersteller nun eine ganz neue Laptop-Variante vor, die man in dieser Form noch nicht vorher gesehen hat: Dieser Laptop verfügt über ein biegsames Display, das direkt an der Tastatur ansetzt und kein Scharnier hat. Das Gerät soll weitgehend per Sprachbefehl und Stylus gesteuert werden. Der Mehrwert dieser Technik ist allerdings noch nicht direkt ersichtlich: Man soll den Laptop zwar am Display falten können, doch das wäre keine große Innovation, übernahmen bisher Scharniere diese Aufgabe schließlich vollkommen zufriedenstellend. Dennoch lässt sich vielleicht ein Ziel erahnen, das die Hersteller im Sinn haben: leichtere und anpassbarere Bildschirme.

Auch der südkoreanische Hersteller LG hat bereits ein flexibles, transparentes 77-Zoll-Display entwickelt. Es nutzt anders als die gängigen Displays die sogenannte OLED-Technologie (engl. für Organic Light Emitting Diode). Diese benötigt keine Hintergrundbeleuchtung wie LCDs. Stattdessen ist hier jeder Bildpunkt seine eigene Bildquelle. Organische Halbleiter werden durch elektrischen Strom der Elektroden gesteuert. Das hat den Vorteil, dass das Panel deutlich dünner gebaut werden kann. Gleichzeitig erhöht sich der Kontrast. Anders als beim LCD werden beim OLED die Pixel nicht dunkler geschaltet, sondern lassen sich bei Bedarf auch komplett ausschalten. Somit erzeugen sie echtes Schwarz. Laut LG lässt sich das neu entwickelte Display aufrollen — mit einem Mindestdurchmesser von nur 80 Millimetern. Verwendung soll diese Art von Displays vor allem in der Werbung finden: als digitale Litfaßsäule oder Informations-Anzeige. Eine konkrete Produktankündigung gab es bisher allerdings noch nicht. Man wollte wohl lediglich die Machbarkeit demonstrieren. Flickr Flexible Displays Steve Jurvetson CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

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