Borussia Düsseldorf Comeback und Titel

Borussia Düsseldorf hat die 33. Deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte vor heimischem Publikum gewonnen.

Auch beim 33. Mal noch ein erhebender Moment: Das Team von Borussia stemmt den Pokal in die Höhe und jubelt. Foto: Jörg Fuhrmann

Foto: Jörg Fuhrmann

Vor 2700 begeisterten Zuschauern im Castello in Düsseldorf feierte der Rekordmeister ein 3:1 im Liebherr TTBL-Finale gegen den 1. FC Saarbrücken TT.

Das Wort Revanche wurde bei Borussia Düsseldorf zwar tunlichst vermieden, die Erleichterung nach dem Showdown der Tischtennis Bundesliga (TTBL) war aber dennoch groß. Mit 3:1 gewann der Rekordmeister das Liebherr TTBL-Finale gegen den Dauerrivalen 1. FC Saarbrücken TT und verteidigte damit die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Bereits in den vorangegangenen beiden Liebherr TTBL-Finals hatten sich Düsseldorf und Saarbrücken gegenübergestanden, jeweils ebenfalls mit dem besseren Ende für den Rekordmeister. Mit nun 33 Deutschen Meisterschaften ist die Borussia wieder gleichgezogen mit den Fußballern des FC Bayern München.

Bereits im Finale der Champions League waren sich Düsseldorf und Saarbrücken begegnet, hauchzart behielt im Frühjahr der FCS nach Hin- und Rückspiel sowie dem Golden Match die Oberhand und feierte den ersten TTCLM-Triumph der Vereinsgeschichte. Eine Schlüsselfigur damals: Patrick Franziska. Und auch im Liebherr TTBL-Finale spielte der Weltranglisten-19. wieder eine zentrale Rolle, dieses Mal allerdings als knapper Verlierer. In einem Match, das die Zuschauer phasenweise von den Sitzen riss, führte Franziska gegen Anton Källberg zunächst mit 2:0 Sätzen, später im Entscheidungssatz erst mit 8:3, dann mit 10:8 Punkten. Der FCS hatte die Führung im Visier. Den Sieg aber sicherte sich mit 3:2 (7:11, 7:11, 11:9, 11:6, 12:10) schließlich Källberg – und ließ seine Borussia damit auf die Siegerstraße einbiegen.

Nach Källbergs Auftaktsieg legte Dang Qiu mit dem 3:1 (11:8, 11:1, 10:12, 11:1) gegen Darko Jorgic nach, und die Düsseldorfer Fans durften auf den perfekten Nachmittag hoffen. Denn im dritten Match feierte Timo Boll sein Comeback nach fast fünfmonatiger Zwangspause aufgrund einer Schulterverletzung. Mit dem entscheidenden Sieg zum Titel klappte es allerdings nicht. Gegen Takuya Jin unterlag die deutsche Tischtennis-Legende mit 1:3 (6:11, 11:8, 9:11, 9:11). „Es ist ein Mannschaftssport, und am Ende haben wir gewonnen“, resümierte Boll nach seiner 13. Deutschen Mannschaftsmeisterschaft. „Ich bin sehr stolz auf das Team. Anton und Dang haben eine super Leistung gezeigt. Insgesamt bin ich zufrieden mit unserer Teamleistung und auch mit meinem Körper, dass er die Belastung geschafft hat.“

Angesichts des 1:2 keimte bei Saarbrücken neue Hoffnung auf die zweite Deutsche Meisterschaft nach 2020 auf – allerdings nur kurz. Källberg nämlich nahm das Selbstbewusstsein aus dem Auftaktcoup mit in das Spitzeneinzel gegen Jorgic und machte mit seinem 3:0 (11:8, 12:10, 11:9) alles klar im Titelkampf. „Wir haben eine sehr gute Saison gespielt“, sagte Borussia-Trainer Danny Heister angesichts der Meisterschaft sowie der Finaleinzüge in Champions League und Deutschem Tischtennis-Pokal. „Wir haben die Aufstellung so getroffen, wie wir wollten. Ich bin sehr glücklich über den Titel, auch wenn das alles erst noch sacken muss.“