Sonntags auf der Bender-Baustelle
Gerresheim vibrierte am verkaufsoffenen Sonntag - trotz der Baustelle auch auf der Benderstraße. Die Geschäftsleute hatten sich eine Menge einfallen lassen.
Es waren 30 Sekunden, die viel offenbarten. Günter Pruchniewski lobte vor ihrem Geschäft an der Benderstraße 45 Marianna Monastirsky: "Sie möbeln die triste Stimmung hier mit ihren Aktionen auf", um gleich seine weitere Sicht der Dinge hinterherzuschieben: "Das Schlimmste kommt erst noch." Diese Worte des ehemaligen Bezirksvorstehers und hartnäckigen Gegners des Benderstraßen-Umbaus konterte die Geschäftsfrau sofort: "Bitte nicht! Keine negative Presse! Wir müssen da jetzt durch."
So sieht das auch Dirk Brokinkel von den "Blumenbindern" ein paar Meter die Straße hinauf auf der gegenüberliegenden Seite, Benderstraße 56: "Es bleibt uns nichts anderes übrig, als die Zähne zusammenzubeißen." Die Blumenbinder versuchen mit vielen Mitteln gegenzusteuern.
"Wir haben uns auf Hochzeitspaare spezialisiert." Die nutzen auch in erster Linie das Angebot des Geschäfts, im Hinterhof auf zwei Kundenparkplätzen ihr Auto abzustellen. "Das wollen wir auf jeden Fall auch nach dem Ende des Umbaus beibehalten", sagt Dirk Brokinkel. Kurz parken, Strauß abholen, weiterfahren - das muss in seinen Augen weiter möglich sein. "Vielleicht", sagt Dirk Brokinkel noch, "kommt alles auch ganz anders, überhaupt nicht so schlimm, wie wir denken - und wir lachen später über die Sorgen, die wir uns gemacht haben."
Unterdessen macht unter den Geschäftsleuten das Gerücht die Runde, die Stadt hätte für die abschließende Sanierung und Gestaltung der Benderstraße noch keinen einzigen Auftrag erteilt. So bewegt sich Gerresheim an dieser neuralgischen Stelle immer in zwei Richtungen: Sich sorgen und dagegenhalten. (schrö)