State of the Art „Art Düsseldorf“ auf dem Areal Böhler
Im vergangenen Jahr erlebte die "Art Düsseldorf" ihre Premiere. Zwischen dem 16. und 18. November geht die Kunstmesse nun in Runde zwei.
Die Reaktionen auf die erste Ausgabe im vergangenen Jahr fielen überwiegend positiv aus. "Die Art Düsseldorf wagt das Experiment einer neuen Messe im Rheinland — der Auftakt mit 80 Galerien überzeugt" schrieb der Tagesspiegel. "Kann sich sehen lassen" befand die Alte Tante FAZ. Aber niemand brachte es so schön auf den Punkt wie die britische BBC: "Die Eröffnung war ein schillerndes Event — die Messehallen waren prall gefüllt mit wohlhabenden Sammlern in teurer Kleidung." Genau diese Spezies ist natürlich die Grundvoraussetzung dafür, dass eine Kunstmesse langfristig funktioniert. Und so versucht die "Art Düsseldorf" in diesem Jahr noch besser zu sein als beim Debüt, damit die Damen und Herren in den feinen Stöffchen und mit den dicken Portemonnaies der Landeshauptstadt erneut die Ehre erweisen. Um das zu erreichen, präsentiert man während des gesamten Messezeitraums nicht zuletzt drei großformatige Skulpturen der Künstler Erwin Wurm, Tony Cragg und Meuser.
Zum Gesamtprogramm: 91 Galerien aus 19 Ländern zeigen 2018 auf dem Areal Böhler Post-War und zeitgenössische Kunst. Neben zahlreichen Wiederholungstätern sind bei der zweiten Edition gleich 40 neue Aussteller dabei, darunter Bernier Eliades (Athen) mit einer großformatigen Arbeit von Gilbert & George oder The Breeder (ebenfalls aus Athen). Letztere rückt mit Maria Hassabi eine New Yorker Choreografin und Künstlerin ins Zentrum, deren Live-Installationen kürzlich erst im hiesigen K20 zu sehen waren. Die Kollegen der Galerie Haas (Zürich) halten an ihrem Stand neue Werke von Abraham David Christian und René Wirths bereit. Dittich & Schlechtriem aus Berlin reist mit Werken der israelischen Künstler Fatma Shanan, David Adika, Gal Weinstein, Elad Kopler und Eitan Ben-Moshe an den Rhein.
Darüber hinaus sind selbstredend auch die bedeutenden regionalen Künstler wesentlicher Bestandteil der "Art Düsseldorf": So zeigt die Düsseldorfer Galerie Linn Lühn den Maler Konrad Klapheck mit seiner großformatigen Zeichnung "Das Opfer" aus dem Jahr 1989 auf der Messe, während in der Galerie im Stadtteil Flingern parallel eine Einzelausstellung mit Werken Klaphecks stattfindet. Michael Werner Kunsthandel (Köln) präsentiert Gemälde von bekannten Künstlern aus der Region, darunter Georg Baselitz, Jörg Immendorff, Markus Lüpertz, Per Kirkeby oder Sigmar Polke. Sammler, die sich für junge — und damit natürlich auch günstigere — Kunst interessieren, sind am Rhein ebenfalls gut aufgehoben. Sie sollten an den Ständen von Eigen + Art (Berlin) oder beim Düsseldorfer Lokalmatador Max Mayer vorbeischauen. Und auch die jungen Galerien bleiben keinesfalls außen vor: Elf9 von ihnen, alle nach 2008 gegründet, zeigen im "Post Lehman Bereich", was sie zu bieten haben und zahlen dort reduzierte Standpreise. "Die Stärke der Art Düsseldorf liegt in der Möglichkeit, die regionale Kunstszene zu entdecken und sowohl die kunstgeschichtliche Tradition der Region als auch ihre heutigen Talente zu fördern", sagt Walter Gehlen, Direktor der "Art Düsseldorf". Gehlen muss seit September ohne Andreas E. Lohaus auskommen, mit dem er die Messe 2017 zusammen gegründet hatte und der sich nun Projekten außerhalb des Kunstmarkts widmen möchte. Ob er die Nase voll hatte von den wohlhabenden Sammlern in teurer Kleidung? Reine Spekulation.
!16.-18.11. Areal Böhler, Hansaallee 321, Düsseldorf, art-dus.de