Düsseldorf hilft Flüchtlingen aus und Menschen in der Ukraine Humanitärer Einsatz

Die Zahl der in Düsseldorf ankommenden Geflüchteten aus der Ukraine erhöht sich stetig. Das Migrationsamt meldet, dass in der vergangene Woche rund 1300 Menschen untergebracht werden mussten, mehr als in der Flüchtlingskrise 2015 jemals in sieben Tagen gekommen sei. Doch die Stadt schafft Platz und die DüsseldorferInnen helfen.

Flagge zeigen bei der Handwerkskammer: (v.l.): Hauptgeschäftsführer Axel Fuhrmann, Präsident Andreas Ehlert und Personalratsvorstand Knut Koch.

Foto: Handwerkskammer Düsseldorf/Wilfried Meyer, Handwerkskammer Düsseldorf

Insgesamt gab es bis Wochenmitte rund 1.700 Plätze in der Landeshauptstadt. Mehr als 900 kamen in der Aufnahmestelle am Vogelsanger Weg an, von wo aus sie in kommunale Unterkünfte verteilt wurden. In der Messehalle 6 gibt es rund 1.000 Plätze für die Betroffenen. Am Mittwoch sind 250 Flüchtlinge in der landeseigenen Zentralen Unterbringungseinrichtung in Neuss untergekommen.

„Ich bin sehr froh, dass wir erneut durch die Messe  dabei unterstützt werden, Geflüchteten einen Ort der Zuflucht zu geben“, erklärt Stadtdirektor Burkhard Hintzsche.  Die Verpflegung der Ankommenden und deren Betreuung sei sichergestellt. Hintzsche sprach am Mittwoch davon, dass in der Messehalle zudem eine Betreuungslogistik für die Kinder aufgebaut worden ist,  dazu zählten Spielgruppen und allgemeine Angebote zur familiären Entlastung.

Zu Wochenbeginn war eine zentrale Annahmestelle für Sachspenden in der Querstraße 4 in Oberbilk in Betrieb genommen worden. Interessierte können hier private Sachspenden (mo. bis fr., von 16 Uhr bis 19 Uhr und sa. von 10 bis 14 Uhr) abgeben.

Im Hauptbahnhof ist ein „Info-Point Ukraine“ eingerichtet, der rund um die Uhr mit Mitarbeitenden vom Amt für Migration und Integration sowie Ehrenamtlichen und Übersetzern besetzt ist, um Geflüchtete zu empfangen, zu beraten, zu versorgen und die weiteren Schritte zu koordinieren. Wer anderweitig helfen möchte, kann sich per E-Mail an ukraine-hilfe@duesseldorf.de wenden.

Unterstützung kommt von vielen Seiten: „Aus Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und als Zeichen für ein freiheitliches und friedliches Miteinander in Europa und gegen jede Art von Krieg und Gewalt“ hat die Handwerkskammer Düsseldorf Sanitätsmaterial aus den Beständen der Kammer und den Meisterschulen der HWK-Akademie für Hilfstransporte ins Kriegs- und Vertreibungsgebiet mobilisiert. „Der völkerrechtswidrige Angriff Russlands  macht uns Handwerker und Handwerkerinnen fassungslos. Er hat unsere Grundüberzeugung von einem friedlichen Europa nachhaltig erschüttert“, bekennt Kammerpräsident Andreas Ehlert. Die Kammer rufe alle Handwerkerinnen und Handwerker auf, zu prüfen, ob sie sich bei Anfrage und trotz bestehender Auftragslast mit hoher Priorität an der Instandsetzung oder auch der Bereitstellung von Wohnraum für Schutzsuchende beteiligen können.

„In diesen für die Menschen der Ukraine und für die Friedensordnung ganz Europas so wichtigen Wochen kann es uns in einem ersten Schritt nur darum gehen, Unrecht zu benennen, zu helfen und Aufnahmemöglichkeiten zu schaffen,“ fasst Ehlert die Stoßrichtung des Solidaritätsengagements zusammen.

Hilfe kommt auch vom Martinuskrankenhaus in Bilk. Hier hat Serhii Partsevskyi, Oberarzt der Fachabteilung Anästhesie und Intesivmedizin,  nach einem ersten Spenden-Aufruf eine gemeinsame Hilfsaktion der Kronen-Apotheke Marxen, dem deutsch-ukrainischen Verein Deutsche Perspektive  und der Dernbacher Gruppe Katharina Kasper gestartet, um Medikamente, Babynahrung, Windeln sowie Verbandsmaterial in die Ukraine zu bringen. Besonders den Mitgliedern der Dernbacher Gruppe mit ukrainischen Wurzeln, Familien und Freunden in der Ukraine und in Russland geht der Krieg und seine Folgen sehr nahe. Serhii Partsevskyi ist einer von ihnen. Schnell hat er die Initiative ergriffen und einen Hilfeaufruf an die Krankenhäuser in Düsseldorf gestartet. „Wir sind gut vernetzt und stehen im ständigen Austausch mit Koordinatoren in Deutschland, die eine Verbindung zu den offiziellen Ansprechpartnern in der Ukraine haben.“