"Wir sind nicht der haushohe Favorit"

Das neue Jahr wird gerade mal neun Tage alt sein, wenn am Samstag in der ratiopharm arena Ulm/Neu-Ulm der erste Titel 2016 im Tischtennis vergeben wird. Traditionell geht es zum Jahresbeginn um die Deutsche Pokalmeisterschaft, die die Borussia 2015 gewann und folglich zu verteidigen hat.

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Foto: Horstmüller

"Wir sind in Ulm nicht der haushohe Favorit", sagt Düsseldorfs Cheftrainer Danny Heister vor dem eintägigen Turnier, bei dem die beiden Halbfinals und das Endspiel an einem Tag ausgetragen werden. Der Niederländer scheint sich in dieser Rolle gar nicht so unwohl zu fühlen. "Nach unserem Sieg am Sonntag in Fulda sind wir mit neuem Schwung in das Jahr gestartet. Aber wir sind immer noch ein Stück von unserer Bestform entfernt. Mannschaften wie Saarbrücken stehen nicht ohne Grund deutlich vor uns in der Liga-Tabelle."

Doch abschreiben sollte man die Borussia nie. Auch Manager Andreas Preuß sieht die Favoritenrolle diesmal nicht bei seinem Team. "Trotzdem wollen wir den Titel natürlich verteidigen und fahren nicht zum Verlieren nach Ulm. Wir haben in Fulda gezeigt, dass wir auch die Top-Teams schlagen können. Was uns jetzt noch fehlt ist die Konstanz. Ich erwarte insgesamt ein offenes Turnier mit leichten Vorteilen für Saarbrücken."

Ein deutlicher Lichtblick auf dem Weg zur Beständigkeit war die Leistung von Timo Boll, der sich in seinem dritten Match nach dreimonatiger Verletzungspause eine hochklassige Partie gegen Abwehrspieler Wang Xi lieferte und auch nach der mehr als einstündigen Wettkampfbelastung schmerzfrei blieb. "Am Samstag muss er bis zu viermal an den Tisch. Ob das operierte Knie das durchhält, wissen wir alle nicht", so Preuß. "Aber es ist gut zu wissen, dass er fast wieder der Alte ist. Mit ihm in dieser Form können wir gegen jede Mannschaft gewinnen."

Sollte die Borussia den Titel verteidigen, wäre es der 24. Pokalerfolg insgesamt und der vierte in Folge. Im Halbfinale trifft der Rekordchampion zunächst auf den TTC Schwalbe Bergneustadt mit den drei Nationalspielern Steffen Mengel, Ricardo Walther und Benedikt Duda. Bergneustadt belegt in der Liga Platz 6 und hat mit 12:12 Punkten genauso viele Zähler auf dem Konto wie die Borussia, weist allerdings ein deutlich schlechteres Spielverhältnis auf. Das erste Aufeinandertreffen in der Bundesliga gewannen die Landeshauptstädter knapp mit 3:2, allerdings ohne den damals noch verletzten Boll.

Im zweiten Halbfinale stehen sich der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell und Tabellenführer 1. FC Saarbrücken gegenüber. Beide Partien beginnen um 11 Uhr, das Finale findet im Anschluss gegen 14 Uhr statt.

Alle Partien gibt es auch als Livestream auf www.sportdeutschland.tv.