Alina Grüten berät in Garath in Fällen sexualisierter Gewalt Grenzverletzungen

Sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ist ein sensibles Thema, das Unsicherheiten hervorruft, mit dem viele Menschen schnell überfordert sind. Ob in der Familie, in der Schule, im Sportverein oder in den sozialen Medien: Überall, wo Menschen in Beziehung treten, können sexualisierte Grenzverletzungen auftreten, die häufig mit Scham- und Schuldgefühlen einher gehen, weshalb es betroffenen Kindern und Jugendlichen oft schwerfällt, sich jemanden anzuvertrauen.

Hilft in Fällen sexualisierter Gewalt - Alina Grüten.

Hilft in Fällen sexualisierter Gewalt - Alina Grüten.

Foto: Awo/Wolf Schmalz

Seit wenigen Monaten bietet die AWO Düsseldorf eine spezialisierte Beratung zu diesem Thema an. Alina Grüten arbeitet in der Erziehungs- und Familienberatungsstelle in Garath und steht betroffenen Kindern, Jugendlichen und ihren Familien sowie pädagogischen Fachkräften als Ansprechpartnerin zur Verfügung. „Ziel ist es, Menschen für das Thema zu sensibilisieren, Fachwissen zu vermitteln und Handlungskompetenzen zu entwickeln“, erklärt Alina Grüten.

Schon die Zahlen zeigten den hohen Bedarf an Präventions- und Beratungsmöglichkeiten. Das Bundeskriminalamt verzeichnete 2023 allein 16.375 Fälle von sexualisiertem Missbrauch an Kindern, die Dunkelziffer wird weitaus höher geschätzt. „Beratung, Begleitung und Unterstützung bei sexualisierten Grenzverletzungen, Übergriffen und sexualisierter Gewalt sind die Schwerpunkte in meiner täglichen Arbeit“, so Grüten. Darüber hinaus biete sie Präventionsangebote in Form von Workshops, fortlaufenden Gruppen, Elternabenden und Schulungen für Fachkräfte an.

„Ich habe Pädagogik der Kindheit und Familienbildung studiert, noch einen Master in psychosozialer Beratung draufgesetzt und befinde mich aktuell in Weiterbildung zur systemischen Familientherapeutin“, sagt die Fachfrau. Ihre Arbeit bei der AWO startete sie im Oktober 2021 in der Jugendberatung auf der Oberbilker Allee. Zu Beginn betreute sie das Projekt MIA (Mädchen – Inklusion – Aufklärung), das sexualpädagogische Angebote für Mädchen und junge Frauen beinhaltete. Themen wie Liebe, Beziehungen und Sexualität wurden hier mit den Jugendlichen besprochen. „Dabei waren sexualisierte Grenzverletzungen immer ein Thema“, sagt Alina Grüten.

Kurze Zeit später wurden von der Landesregierung in ganz NRW neue, niedrigschwellige Stellen der spezialisierten Beratung bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche eingerichtet. Alina Grüten: „Zentraler Schwerpunkt der Stelle ist neben der Beratung von Kindern, Jugendlichen, Familien und Fachkräften die Prävention sexualisierter Gewalt. Sie ist ein wichtiger Bestandteil im Kinderschutz.“

In Düsseldorf arbeiten derzeit sechs Fachkräfte von verschiedenen Trägern, darunter die AWO, Caritas, Diakonie, SKFM, Pro Mädchen und der Kinderschutzbund, mit jeweils halben Stellen im Umfang von 19,5 Stunden pro Woche am Thema sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Diese decken die jeweiligen Bedarfe in unterschiedlichen Stadtteilen ab. Dadurch seien Kooperationen, Vernetzung und ein regelmäßiger Austausch möglich, der bei diesem Thema unerlässlich ist.

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