Die Phasen des Trainings Vom Couch-Potato zum Marathonläufer: Die richtige Vorbereitung

Ein Marathonlauf gilt seit jeher als eine der größten sportlichen Herausforderungen. Die Distanz von 42,195 Kilometern erfordert neben körperlicher Fitness mentale Stärke und vor allem Disziplin. Für viele Menschen, die zuvor einen eher inaktiven Lebensstil führten, scheint die Teilnahme an einem solchen Rennen ein unerreichbares Ziel zu sein. Doch mit der richtigen Vorbereitung kann der Traum von einer Teilnahme am Marathon in Düsseldorf Realität werden.

Vom Couch-Potato zum Marathonläufer: Die richtige Vorbereitung
Foto: Adobe Stock/David Freigner

Von der Couch zur Ziellinie

Für Couch-Potatoes ist der Gedanke an regelmäßige körperliche Aktivität oft mit Angst, Unsicherheit und einer Prise Faulheit verbunden. Eine der beliebtesten Ausreden ist, dass Sport nicht in den vollen Terminkalender passt. Doch wer ein bis zwei Stunden pro Tag mit dem Handy oder vor dem Fernseher verbringt, sollte in der Lage sein, davon mindestens eine halbe Stunde für körperliche Aktivität zu opfern.

Warum möchte man überhaupt einen Marathon laufen? Die Gründe dafür sind vielfältig und persönlich. Einige Menschen möchten ihre Fitness verbessern, Gewicht verlieren oder einfach nur eine neue Herausforderung in ihrem Leben meistern. Andere suchen nach einem Ausgleich zum stressigen Alltag oder haben den Wunsch, einen gesünderen Lebensstil zu pflegen. Unabhängig von der Motivation ist es wichtig, sich konkrete Ziele zu setzen. Der Gedanke daran, bei einem Marathon die Ziellinie zu überqueren, kann eine enorme Antriebskraft sein, sich von der Couch zu erheben und mit dem Training zu beginnen.

Mit einem Plan auf Nummer sicher

Die richtige Vorbereitung auf den Marathon beginnt mit einer soliden Planung. Ohne einen klaren Plan besteht die Gefahr, sich zu überfordern oder ineffizient zu trainieren. Eine gut strukturierte Trainingsroutine hilft dabei, Fortschritte zu überwachen, Verletzungen zu vermeiden und das Endziel nie aus den Augen zu verlieren.

Bevor das Training jedoch beginnt, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um den allgemeinen Gesundheitszustand zu überprüfen. Dies ist besonders wichtig für Menschen, die zuvor nicht regelmäßig sportlich aktiv waren. Ein ärztlicher Check-up kann potenzielle gesundheitliche Risiken aufdecken und sicherstellen, dass der Körper bereit ist, die bevorstehenden Belastungen zu bewältigen. Regelmäßige Untersuchungen während des Trainings helfen, den Gesundheitszustand zu überwachen und gegebenenfalls Anpassungen im Trainingsplan vorzunehmen.

Kleine Ziele, große Erfolge

Um das Training zu starten, gibt es kein Geheimrezept. Einige bewährte Ansätze erleichtern jedoch den Einstieg. Der erste Schritt besteht darin, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Dazu gehört die Definition persönlicher Ziele und Erwartungen.

Jeder sollte sich bewusst sein, dass der Couch-Potato nicht sofort einen ganzen Marathonlauf absolvieren kann. Ein sinnvoller Einstieg sind kleine, erreichbare Ziele. Oftmals begehen Anfänger den Fehler, sofort lange Distanzen laufen zu wollen. Das führt möglicherweise zu Überlastung und somit zu Frustration.

Ein realistisches Anfangsziel ist beispielsweise dreimal pro Woche für 20 bis 30 Minuten zu laufen, wobei Gehpausen jederzeit eingelegt werden können. Kurze, moderate Einheiten ermöglichen es dem Körper, sich allmählich an die Belastungen des Laufens zu gewöhnen, ohne ihn zu überfordern. Nachdem die ersten paar Trainingseinheiten erfolgreich gemeistert wurden, kann das Ziel Schritt für Schritt erhöht werden.

Ein strukturierter Wochenplan erleichtert die Integration des Trainings in den Alltag. Feste Trainingszeiten, ähnlich wie berufliche Termine, fördern die Kontinuität. Diese geplante Regelmäßigkeit macht körperliche Aktivität zu einem festen Bestandteil des täglichen Lebens und unterstützt die langfristige Motivation.

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Laufeinheiten allein reichen jedoch nicht aus. Denn um 42,195 Kilometer zu laufen, muss erstmal die allgemeine Körpermuskulatur gestärkt werden. Dabei kann das Training im Fitnessstudio hilfreich sein. Besonders, wenn die Motivation schwankt und es draußen kalt und nass ist, erlaubt das Sportstudio keinen Platz für Ausreden.

Das Laufband ermöglicht es, bei jedem Wetter konstant zu trainieren, und bietet die Möglichkeit, die Laufgeschwindigkeit und Steigung variabel anzupassen. Außerdem findet man hier Trainer, die dabei helfen, einen richtigen Trainingsplan zu erstellen, um die gewünschten Ziele zu erreichen. Zusätzlich stehen in Fitnessstudios verschiedene Geräte und Kurse zur Verfügung, um die Muskulatur zu stärken. Heutzutage gibt es sie an fast jedem Standort und viele davon sind sogar rund um die Uhr offen.

Ein Trainingstagebuch ist dabei ein wertvolles Werkzeug. Durch die Dokumentation von Laufhäufigkeit, Distanzen und persönlichen Empfindungen wird der Fortschritt sichtbar, was die Motivation steigert. Die Analyse dieser Daten ermöglicht es, Muster zu erkennen, Erfolge zu feiern und eventuelle Hindernisse zu überwinden.

Von der Eingewöhnung bis zum Halbmarathon

Die Trainingsplanung umfasst die Phasen des Aufbaus, der Steigerung und der Erhaltung der Fitness. In der Regel dauert die Eingewöhnungsphase vier bis sechs Wochen und umfasst lockeres Laufen, Gehpausen und allgemein ein langsames Herantasten an die Belastung. Dieser Abschnitt legt den Grundstein für die weitere Entwicklung und sollte mit Geduld und Aufmerksamkeit angegangen werden.

Nach der Eingewöhnung folgt die Aufbauphase, in der die Distanz und Intensität der Läufe über mehrere Monate hinweg allmählich erhöht werden. Hier ist die wöchentliche Steigerung von etwa zehn Prozent bei der Laufdistanz empfehlenswert. Intervalltraining kann ebenfalls eingeführt werden, um die Geschwindigkeit und Ausdauer zu verbessern. Dieser Schritt ist entscheidend, um den Körper an längere Belastungen zu gewöhnen.

Ebenso wichtig ist die Integration von Erholungspausen, in denen der Körper Zeit hat, sich von den anstrengenden Trainingseinheiten zu erholen. Es sollte mindestens ein Tag pro Woche als Pause eingeplant werden damit die Muskeln Zeit haben sich zu regenerieren. Das bedeutet nicht, dass man 24 Stunden als Couch-Potato verbringt.

Vielmehr geht es darum, dem Körper Ruhe von dem intensiven Training zu gönnen, während man dennoch eine bestimmte Schrittzahl erreicht oder durch leichte Tätigkeiten wie Haushaltsarbeit aktiv bleibt. Diese Form der Bewegung fördert die Durchblutung und hilft dabei, Muskelverspannungen abzubauen.

Ein kleiner Testlauf

Diejenigen, die sich noch nicht bereit für die 42,195 Kilometer eines Marathons fühlen oder ihre Vorbereitung testen möchten, könnten an dem Halbmarathon „Rhein City Run“ teilnehmen. Dieser Lauf findet jährlich im Oktober statt und ist mit einer Länge von 21,1 Kilometern „nur“ halb so lang wie der Metro Marathon. Die Strecke führt von Düsseldorf nach Duisburg und bietet eine gute Gelegenheit, die eigene Ausdauer auf die Probe zu stellen.

Kraftstoff für den Körper

Der Marathon ist nicht nur ein Test für die Beine, sondern für den gesamten Körper. Deshalb muss dieser ausreichend mit Nahrung und Flüssigkeiten versorgt sein.

Grundlagen der sportgerechten Ernährung

  • Kohlenhydrate sind die wichtigste Energiequelle für Läufer und sollten ungefähr 50 bis 60 Prozent der täglichen Kalorienzufuhr ausmachen. Komplexe Kohlenhydrate wie Vollkornprodukte, Haferflocken und Hülsenfrüchte sind dabei ideal.
  • Läufer benötigen etwa 1,2 bis 1,4 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag für den Muskelaufbau und die Regeneration. Deshalb sollten Quellen wie mageres Fleisch, Fisch, Eier, Tofu und Hülsenfrüchte in der täglichen Ernährung nicht fehlen.
  • Für die Hormonproduktion und die Aufnahme fettlöslicher Vitamine braucht der Organismus Fette. Dabei handelt es sich um sogenannte gute Fette, die beispielsweise in Avocados, Nüssen und Olivenöl enthalten sind und nicht solche, die in Fastfood vorkommen.
  • Während des Trainings müssen Sportler regelmäßig kleine Mengen Wasser oder elektrolythaltige Getränke zu sich nehmen. Ein grober Richtwert ist, etwa 150 bis 200 ml alle 20 Minuten zu trinken. Denn ein Flüssigkeitsverlust von nur zwei Prozent des Körpergewichts kann die Leistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigen

Vor, während und nach dem Training

Vor dem Training muss der Körper mit der nötigen Energie versorgt werden, weshalb eine kohlenhydratreiche Mahlzeit etwa zwei bis drei Stunden vorher empfehlenswert ist. Haferflocken mit Obst oder Vollkornbrot mit Honig bieten die komplexen Kohlenhydrate, die für anhaltende Energiebereitstellung notwendig sind.

Während des Trainings, besonders bei längeren Läufen, muss der Blutzuckerspiegel stabilisiert werden. Bananen dienen hier als schnelle und leicht verdauliche Kohlenhydratquelle.

Nach dem Training sollte der Fokus auf der Erholung und den Wiederaufbau der Muskeln liegen. Eine Mischung aus Kohlenhydraten und Proteinen, wie sie in einem Smoothie mit Joghurt und Beeren oder einem Hähnchen-Sandwich enthalten ist, hilft dem Körper, sich zu regenerieren und die Muskeln zu reparieren.

Mental stark durch den Marathon

Während die Beine Kilometer um Kilometer zurücklegen, ist es der Geist, der die Motivation und den Willen zum Weitermachen steuert. Die Fähigkeit, den inneren Dialog positiv zu halten, ist entscheidend, um die Herausforderungen des Marathons zu meistern.

Motivationsschwächen sind dabei völlig normal. An manchen Tagen scheint die Couch verlockender als die Laufstrecke. Aber genau hier können leichte Tricks Wunder wirken. Eine Möglichkeit ist, sich selbst kleine Belohnungen für erreichte Zwischenziele zu setzen. Das könnte zum Beispiel ein entspannendes Bad nach einem langen Lauf sein oder das Lieblingsessen als Belohnung für eine Woche konsequentes Training. Solche Anreize helfen dabei, den inneren Schweinehund zu überwinden und das Training fortzusetzen.

Frischer Wind im Lauftraining

Eine weitere Option besteht darin, die Routine zu ändern. Neue Strecken oder die Laufrichtung zu ändern, um die Umgebung aus einem neuen Blickwinkel zu sehen, bieten etwas Abwechslung. Es ist ratsam, bereits vor dem Wettbewerb die Strecke oder zumindest Abschnitte zu laufen, um sich damit anzufreunden. Manchmal hilft es auch, den Zeitpunkt des Laufens zu variieren und so einen morgendlichen Sonnenaufgang oder die Ruhe eines Abendlaufs zu genießen.

Des Weiteren kann die richtige Playlist nicht nur die Motivation steigern, sondern auch das Tempo beeinflussen. Es gibt sogar spezielle Lauf-Playlists, die auf verschiedene Geschwindigkeiten und Distanzen abgestimmt sind. Neben der musikalischen Unterhaltung bieten Podcasts oder Hörbücher ebenfalls eine gute Ablenkung. So wird die Zeit sinnvoll genutzt, und der Lauf vergeht wie im Flug.

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