Fortuna Düsseldorf „Unsere Antwort“
Düsseldorf · Im April 2023 stellte die Fortuna ihre strategische Ausrichtung „Fortuna für alle“ vor. Jetzt – mehr als ein Jahr später – zieht der Traditionsverein eine erste umfangreiche Bilanz. Beim Blick auf die Zahlen, Daten und Meilensteine wird nach Klubangaben deutlich: Der Weg funktioniert und wird auch 2024/25 konsequent weitergegangen – mit insgesamt vier Freispielen.
„Wir können es nur immer wieder betonen: Ein ‚Weiter so‘ war für uns keine Option. Die Entwicklung mit stark gestiegenen Kosten und rückläufigen TV-Einnahmen bestätigen uns dabei. Ohne ‚Fortuna für alle‘ ständen wir heute wahrscheinlich vor schweren Entscheidungen“, betont Fortunas Vorstandsvorsitzender Alexander Jobst. „Es ist unsere Antwort darauf, wie wir als Verein mit den Herausforderungen im deutschen Profifußball umgehen und wieder erstklassig spielen wollen.“ Das erste Jahr zeige: Fortunas Antworten auf die Herausforderungen passen. Es seien aber noch einige Schritte zu gehen.
Im Rahmen der Zweitliga-Saison 2024/ 25 wird es vier Freispiele (siehe Kasten) geben. „Die Anzahl ist eine Balance aus unserem Anspruch, möglichst vielen Menschen Zugang zu unseren Spielen zu ermöglichen und gleichzeitig einen Kader auf den Platz zu bringen, der konkurrenzfähig ist“, so Jobst. Bei der Auswahl der Partien möchte der Club auf der einen Seite neue und alte Fans mit attraktiven Gegnern (zurück)gewinnen und auf der anderen Seite dem Wunsch der Anhänger nachkommen, Spiele gegen Mannschaften auszuwählen, die weniger Zuschauer anlocken.
Für die drei Freispiele in der vergangenen Saison gab es 350.000 Ticketanfragen. Die Nachfrage überstieg das Angebot um das Fünffache. Die durchschnittliche No-Show-Rate lag unterhalb der Rate bei „normalen“ Saisonspielen. 70 Prozent der Gäste, die bisher selten oder nie im Stadion waren, wollen wiederkommen. „Wir gewinnen neue Zielgruppen und dabei vor allem jüngere Menschen und Personen, die sich einen Stadionbesuch sonst nicht leisten können“, erklärt Jobst. Und obwohl die Fortuna drei Freispiele anbot, seien die Ticketing-Einnahmen um 28 Prozent gestiegen.
Laut Verein blicken 70 Prozent der Fortunen, die sich an einer großen Saisonabschlussumfrage unter allen Mitgliedern beteiligten, positiv auf „Fortuna für alle“. Nur neun Prozent bewerten den strategischen Weg als negativ. „Unser Ziel ist es, auch noch diese neun Prozent zu überzeugen“, so Jobst.
Es gebe einen Wachstumseffekt in vielen Bereichen: Für die Saison 2024/ 25 wären 19 Prozent mehr Dauerkarten verkauft worden. Die Erlöse im Sponsoring (45 Prozent) und Merchandising (44 Prozent) seien deutlich gestiegen. Mittlerweile habe die Fortuna über 33.000 Mitglieder. Diese Mitgliederzahl stieg im vergangenen Jahr um 20 Prozent – Rekordanstieg in der Vereinsgeschichte! Die Laufzeiten für Brust- und Ärmelsponsor sowie mit dem Ausrüster laufen allesamt bis mindestens 2028. Jobst: „Das heißt: Planungssicherheit!“
Der Vorstandsvorsitzende betont aber auch die Herausforderungen, vor denen der Club steht: „Wir brauchen weitere Partner, um unsere Ziele zur erreichen. Das gehört zur Wahrheit. Wir merken, dass wir unterschätzt haben, wie lange es dauert und wie schwer es ist, Unternehmen von dieser Art des Sponsorings zu überzeugen. Es ist Geduld gefragt!“ Die Fortuna bemühe sich dabei auch um Unternehmen aus Düsseldorf. Dies sei ein expliziter Wunsch der Fans. 89 Prozent von ihnen halten es für wichtig, mehr starke Düsseldorfer Unternehmen hinter dem Club zu versammeln. Stadt und Fortuna hätten ein gemeinsames Vermarktungsmodell implementiert und sind in finalen Gesprächen mit starken Partnern für die Arena.
„Fortuna für alle“ sei aber mehr als die Freispiele. Der gesamte Verein profitiere – so etwa die Frauen- und Mädchenteams, die bereits drei Aufstiege in den letzten zwei Jahren feiern konnten und mit Teekanne einen eigenen und auch regionalen Trikotsponsor besitzen. Die Fortuna-Fußballschule wurde wiedereröffnet und erfreue sich großer Beliebtheit. Für die ersten Camps im Sommer habe es schnell keine Plätze mehr gegeben.
Zudem werde mit dem Projakt das gesellschaftliche Engagement in Düsseldorf gefördert. Beispiel sei der Common Ground, wo 100 junge Menschen aus Düsseldorfer Schulen ein rot-weißes Straßenfußballfest veranstalteten. Zeitnah werde es mit „Switch the Pitch“ eine Antirassismus-Initiative geben.