Hundehalterin kritisiert den Zustand vieler Auslaufflächen der Stadt „Da besteht Gefahr...“
Ausgelassen tobt der sieben Monate junge Labrador-Rüde „One“ über den Hundeauslaufplatz im Rheinpark. Seine Besitzerin, die Düsseldorferin Jeanette Ludwig, ist da aktuell weniger enthusiastisch. Sie kritisiert den Zustand vieler Auslauf-Areale in der Stadt. „Der hier in Golzheim ist noch einer der besseren“, sagt sie.
Die 30-Jährige ist mit Hunden groß geworden, ihre Eltern waren und sind auch aktuell passionierte Hundebesitzer. Mutter Gabriele ist beim heutigen Training dabei.
„Diese Hundeplätze sind wichtig für uns, um Abläufe zu üben, den Hund abzurufen, die Tiere zu sozialisieren“, sagt Jeannette Ludwig. Im öffentlichen Raum sei das ja relativ schwierig. Doch sie stellt etlichen der Einrichtungen kein gutes Zeugnis aus. „Ich habe sehr viele ausprobiert, sie sind teilweise in sehr schlechtem Zustand.“ Sie nennt ihren „Heimat“-Auslaufplatz im Ostpark, den im Nordpark, im Florapark oder in Eller. Sie moniert schlammige Plätze, tiefe Löcher, daraus resultierend „riesige Pfützen“ nach starken Regenfällen, defekte Zäune, verwitterte Sitzgelegenheiten oder Unkraut-Wucherungen. „Im Nordpark hat sich etwa der Bärenklau breitgemacht.“
Auch sei sie als berufstätige Frau gerade in den dunklen Wintermonaten gezwungen, mehr oder weniger im Dunkeln zu arbeiten. „Das ist auch eine Gefahr für die Hunde, ich weiß von Tieren, die sich verletzt haben.“ Mutter Gabriele Ludwig berichtet: „Wir haben es schon mit Taschenlampen oder Stirnleuchten versucht - gebracht hat es wenig.“ Sie wünschten sich zumindest Teilbeleuchtungen. Zudem wäre das regelmäßige Aufschütten von Sand toll oder die Pflege von Wiesen.
Bei der Stadt sieht man hinsichtlich abendlich erleuchteter Hundespielplätze keinen Spielraum: „Zum Schutz der Natur werden Freiflächen nur in begründeten Ausnahmefällen, wie etwa bei stadtteilübergreifenden Geh- und Radwegeverbindungen, beleuchtet“, so ein Sprecher.
Um die Instandhaltung kümmere sich das städtische Gartenamt. Aber: „Die Hundeauslaufplätze sind ein freiwilliges Angebot der Stadt und verfügen über eine standardisierte Infrastruktur. Um Buddellöcher aufzufüllen, stellt das Gartenamt interessierten Hundebesitzern kurzfristig im direkten Umfeld des Platzes Boden oder Sand zur Verfügung. Diese Vorgehensweise wird in Absprache mit den Hundebesitzern bereits auf mehreren Hundeausläufen praktiziert“.
Darüber hinaus habe das Gartenamt unter dem Titel „Raus in die Natur - mit dem Hund in Düsseldorf“ im vergangenen Jahr ein Informationsfaltblatt für Hundebesitzer veröffentlicht. „Es gibt einen Überblick“, so der Sprecher, „wo Hunde frei laufen dürfen und wo die Anleinpflicht gilt. Zudem finden sich in der Publikation umfangreiche Informationen über das richtige Verhalten mit dem Hund im Grünen.“ Mehr Informationen dazu gebe es unter www.duesseldorf.de.
Für Jeanette und Gabriele Ludwig bleibt also bis auf Weiteres die Improvisation und die Hoffnung auf den Frühling. Eine große Aufgabe, „sind doch“, so die beiden, „durch Corona in Düsseldorf viele Hunde dazu gekommen...“