Düsseldorfer Feuerwehr gefragter denn je

Die Feuerwehr der Landeshauptstadt Düsseldorf verzeichnet einen Alarmierungs-Rekord. Feuerwehr und Rettungsdienst mussten 2014 mehr als 139.000 Mal ausrücken — so häufig wie noch nie seit der Gründung 1872.

Die Feuerwehr hat für das Jahr 2014 einen Rekord bei den Alarmierungen seit Gründung der Feuerwehr Düsseldorf am 14. Mai 1872 — also vor 143 Jahren — verzeichnet. Der Einsatzleitrechner erfasste mehr als 139.000 Einsätze und Krankentransporte, zu denen Mitarbeitende von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr sowie von den Hilfsorganisationen im vergangenen Jahr ausrückten.

"Die Broschüre 'Zahlen, Daten und Fakten 2014' von Feuerwehr, Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz zeigt die Leistungsbilanz einer schlagfertigen, modernen und gut aufgestellten Feuerwehr. Das Team arbeitet hochprofessionell und steht im Vergleich der 107 Berufsfeuerwehren in Deutschland mit an der Spitze.

Es garantiert Leistungsstärke und Hilfe rund um die Uhr", betonte Feuerwehrchef Peter Albers bei der Vorstellung der Broschüre. Von den 139.478 (2013: 126.032) Alarmierungen sind 119.200 (2013: 116.556) Rettungsdiensteinsätze. Darunter 44.331 (2013: 44.323) Krankentransporte und 74.869 (2013: 72.233) Fahrten zu Notfallpatienten.

Die Notärzte wurden im Berichtsjahr zu 17.504 (2013: 17.280) Einsatzorten von den Feuer- und Rettungswachen an der Hüttenstraße, Münsterstraße, Behrenstraße, Flughafenstraße, Frankfurter Straße und Posener Straße aus alarmiert. Unter den 3.226 (2013: 3.008) Brandeinsätzen waren 16 Großbrände, wie beispielsweise der Brand in einem ehemaligen Möbellager in der Witzelstraße am 1. April.

Am freistehenden Gebäude mit einer Grundfläche von 50 mal 50 Metern stand der Dachstuhl im Vollbrand. Über 10.000 Liter Wasser in der Minute waren notwendig, um die Flammen niederzuschlagen. Rund 120 Feuerwehrleute von drei Wachen der Berufsfeuerwehr sowie vier Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehr waren im Einsatz.

11.920 (2013: 4.557) Mal musste die Feuerwehr im vergangenen Jahr zu Technischen Hilfeleistungen ausrücken. Dazu gehören zum Beispiel die Rettung von Menschen bei 105 Verkehrsunfällen, die Beseitigung von 831 Ölspuren, 679 Tierrettungseinsätze und 8.276 Gefahrenbeseitigungen von Sturmschäden und Wasseransammlungen nach Unwettern.

Der Orkan "Ela" am Pfingstmontag forderte nicht nur drei Tote und mehr als 20 Verletzte, sondern von den Mitarbeitenden der Feuerwehr einen enormen Einsatz und gutes Durchhaltevermögen. Auch viele andere Helfer von städtischen Ämtern, städtischen und regionalen Organisationen, Firmen, Einwohner der Landeshauptstadt, Feuerwehren aus dem Umland und die Bundeswehr halfen über Tage oder Wochen mit, um den Normalzustand in Düsseldorf wieder herzustellen.

In den ersten Stunden nach dem Orkan mussten in den Hauptstraßen Gassen für Rettungs- und Einsatzfahrzeuge geschaffen werden, da das Tagesgeschäft normal weiterlief. Die Gefahrenbeseitigung und das Wegräumen der Bäume und Astbrüche aller Straßen dauerte noch einige Wochen an.

Die Feuerwehr erreichten noch bis Juli täglich Meldungen von Gefahrenstellen, die es zu beseitigen galt. Dieser Einsatz war mit Abstand der längste in der Geschichte der Düsseldorfer Feuerwehr. Ein Beispiel für einen besonderen Einsatz, an dem die Feuerwehr beteiligt war, war ein Amoklauf eines Mannes mit Feuerlegung in einer Anwaltskanzlei am Höher Weg vom 28. Februar.

Durch die Auslösung einer Brandmeldeanlage und einem Notruf wegen eines chirurgischen Notfalls im Gebäude, war die Feuerwehr alarmiert worden. Nach der ersten Erkundung war das Ausmaß mit einem Toten und zwei verletzten Personen nach Schusswaffengebrauch nur vage abzuschätzen.

Der Einsatzleiter alarmierte deshalb weitere Kräfte — unter anderem eine Rettungsdiensteinheit für den Massenanfall von Verletzten. Ein rückwärtiger Stab in der Leitstelle unterstütze die Einheiten vor Ort. Über das Gefahrentelefon wurden viele Menschen informiert, die anriefen und wissen wollten, was passiert sei. Nach der Erstbehandlung der Verletzten und nachdem der Brand gelöscht war, übernahm und beschlagnahmte die Polizei den Gebäudetrakt.

Die Disponenten der Leitstelle nahmen 2014 insgesamt 341.102 Telefonanrufe entgegen. Darunter 200.372 Notrufe, die über die Notrufnummer 112 in der Telefonanlage "Norumat" eingingen. Ein Notrufer musste im Durchschnitt rund fünf Sekunden (5,4) warten, bis ein Disponent frei war und das Gespräch annehmen konnte. Im Jahresdurchschnitt bearbeiteten die Feuerwehrmitarbeiter rund alle 220 Sekunden einen Einsatz an den Einsatzleitplätzen. Seit der Sperrung der Notrufnummern 110 und 112 für die Mobiltelefone ohne SIM-Karten gingen die Anrufe auch in diesem Geschäftsjahr spürbar zurück.

Der 24-Stunden-Tagesdienstplan sieht 155 Feuerwehrmitarbeiter, Rettungsassistenten und Spezialeinsatzkräfte vor. Insgesamt arbeiten im Amt 967 Mitarbeiter, davon 19 Frauen. 45 junge Leute waren noch in der Feuerwehr-Ausbildung, davon sechs in der Werkstatt. 25 Verwaltungsbeamte und 58 tariflich Beschäftigte arbeiten im Hintergrund und sorgen dafür, dass der komplexe "Feuerwehrapparat" auf Hochtouren läuft. In der eigenen Zentralwerkstatt, die zum Beispiel alle Wartungsarbeiten an den rund 370 Fahrzeugen ausführt, wurden sechs angehende Mechatroniker ausgebildet.

Den größten Teil des Mitarbeiterstamms stellen die 832 Feuerwehrbeamten. Für fünf (2013: fünf) Menschen kam bedauerlicherweise jede Hilfe zu spät. Sie verstarben durch das Einatmen von giftigem Brandrauch/Kohlenmonoxid oder an den Folgen ihrer schweren Verbrennungen.