18-Jähriger in Düsseldorf an Masern erkrankt
Das Düsseldorfer Gesundheitsamt informiert, dass ein 18-jähriger Düsseldorfer an Masern erkrankt ist und in den vergangenen Tagen möglicherweise andere Menschen angesteckt haben könnte.
Er war am Mittwoch, 19. August, und am Donnerstag, 20. August, an den Vorbereitungen des derzeit stattfindenden Street-Festivals "40 Grad-Urban-Art-Festival" in Düsseldorf beteiligt.
Der 18-Jährige war außerdem am Freitag, 21. August, in der Zeit von 11 bis 13 Uhr in der dermatologischen Gemeinschaftspraxis in der Duisburger Straße 61 zur Behandlung. Weiter ist er am Samstag, 22. August, in der Mittagszeit mit der Straßenbahn 707 vom Mintrop-Platz am Hauptbahnhof Düsseldorf zum Marien-Hospital gefahren, um sich im Marien-Hospital behandeln zu lassen. Das Gesundheitsamt hat die beiden medizinischen Einrichtungen entsprechend informiert.
Vor diesem Hintergrund werden Personen, die am 19. August und am 20. August bei der Vorbereitung des "40 Grad-Urban-Art-Festivals" mitgewirkt haben oder und am 22. August in der Mittagszeit die Straßenbahn 707 vom Mintrop-Platz zum Marien-Hospital benutzt haben, dringend gebeten, sich im Falle einer noch nicht durchgemachten Masernerkrankung oder im Falle eines nicht vorhandenen Impfschutzes gegen Masern mit ihrem Hausarzt in Verbindung zu setzen.
Information zu Masern:
Jeder kann an Masern erkranken, der die Infektion noch nicht durchge-macht hat oder nicht ausreichend durch eine vollständige Impfung ge-schützt ist. Besonders gefährdet sind Säuglinge, die zu jung für eine Impfung sind sowie zunehmend auch Jugendliche und junge Erwachsene, bei denen eine oder gar beide Impfungen in der Kindheit versäumt wurden. Menschen mit geschwächter Abwehrlage, die selbst nicht gegen Masern geimpft werden können, Säuglinge und Erwachsene haben zudem ein höheres Risiko, bei einer Masern-Erkrankung Komplikationen zu entwickeln.
In Düsseldorf ist im April bereits ein 7-jähriger Junge an Masern erkrankt und im Mai erkrankte ein erwachsener Mann. Weitere Ansteckungen gab es in beiden Fällen nicht. 2014 Jahr wurde ein Fall aktenkundig. In Berlin hingegen sind in jüngster Zeit über 1.000 Masernfälle aufgetreten.
Masern sind eine hoch ansteckende Viruserkrankung mit teilweise schweren Krankheitsverläufen bis hin zu Todesfällen. Komplikationen wie Bronchitis, Lungenentzündung und Mittelohrentzündung sind häufig. Auch eine lebensbedrohliche Entzündung des Gehirns kann auftreten (1 Fall auf 1.000 Erkrankte). Bereits vor Auftreten des typischen Ausschlags sind Masern hoch ansteckend.
Eine ursächliche Behandlung gibt es bei dieser Viruserkrankung nicht, lediglich die Symptome können gemildert werden. Die Erkrankung hinterlässt lebenslange Immunität.
Die Ansteckung geschieht durch infektiöse virushaltige Tröpfchen, die beispielsweise beim Sprechen, Niesen und Husten und direkt über Speichel und Sekrete aus der Nase über-tragen werden. Bereits nach kurzem Kontakt erfolgt in über 95 Prozent der Fälle eine Ansteckung ungeschützter Personen. Besonders tückisch ist, dass die Erkrankten bereits drei bis fünf Tage vor dem typischen Hautausschlag ansteckend sind. Die Phase der Ansteckungsfähigkeit beginnt häufig bereits vor Auftreten erster Symptome.
In der ersten Phase stehen grippeähnliche Krankheitszeichen mit Fieber, Bindehautentzündung, Schnupfen und Husten im Vordergrund. In der zweiten Phase (3. bis 7. Tag) entwickelt sich nach Auftreten der ersten Symptome der typische Hautausschlag (bräunlich-rosafarbene zusammenfließende Flecken), der im Gesicht und hinter den Ohren beginnt und 4 bis 7 Tage anhält. Ab dem 5. bis 7. Krankheitstag lässt das Fieber nach. Von der Ansteckung bis zur Entwicklung des Hautausschlags dauert es im Mittel 14 Tage. Die Ansteckung hält bis zu vier Tage nach Auftreten des Hautausschlags an.