Düsseldorfer demonstrierten für den Erhalt von Gaslaternen

Der Heimatverein Düsseldorfer Jonges hatte eingeladen: Samstag, 12 Uhr, Landskrone im Hofgarten. Eine Demo für den Erhalt der Düsseldorfer Gaslaternen. Eine Demo, die den geplanten Beschluss des Stadtrates am kommenden Donnerstag, insgesamt 4.000 Gaslaternen zu erhalten, zunächst aufschiebt.

Demo-Teilnehmer auf der Landskrone im Hofgarten.

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Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven sagt: "Wir wollen eine Bürgerbeteiligung und nicht nur eine Bürgerinformation." Für ihn ist es die erste Demonstration in seinem Leben. Aber das Thema ist ihm wichtig: "Düsseldorf besteht nicht nur aus Altstadt und Kö, sondern auch aus den Stadtteilen. Und dort sind die Gaslaternen ein echtes Alleinstellungsmerkmal."

"Meine erste Demo." - Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven möchte, dass die Bürger beteiligt werden.

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Ein ganzes Team aus Brauchtum, Heimatvereinen und der Intiative Pro Gaslicht hätten einen Kompromiss-Vorschlag erarbeitet, sagt Rolshoven. Man habe der Stadt Gesprächsangebote gemacht. "Doch es hat sich nichts getan."

Möchte am liebsten alle Gaslaternen in Düsseldorf erhalten: Christiane Oxenfort.

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Und Rolshoven legt nach: "Wir halten es für wichtiger, dass die Gaslaternen erhalten bleiben, als dass die Tour de France nach Düsseldorf kommt."

Schärfer in seinen Formulierungen wird der Rechtsanwalt Hermann-Josef Piepenbrock von der Initiative Düsseldorfer Gaslicht. Keine einzige Gaslaterne sei in den vergangenen 100 Jahren umgekippt, weil sie durchgerostet sei, widerspricht er dem von der Stadt angeführten Sanierungsbedarf. Stattdessen gebe es bei einer Umrüstung massive finanzielle Belastungen für Hausbesitzer.

Dr. Johann Werner Fliescher von "Haus & Grund", Verband des Haus-, Wohnungs- und Grundeigentums, sagt: "Wir sind als Eigentümer schon genug gebeutelt." Schließlich müsse ja bei einer Umrüstung von Gas auf Strom auch das Gas-Netz in den Straßen still gelegt werden. Diese Kosten seien von der Stadt noch gar nicht aufgeführt.

Georg Schumacher von der Initiative Pro Gaslicht e.V. verweist auf einen Ratsbeschluss von 1999, der den vollständigen Erhalt der Düsseldorfer Gaslaternen vorgesehen hatte. Man suche seit Jahren nach einem Alleinstellungsmerkmal für Düsseldorf, hätte es vor der Nase, um am Ende ein rotes D mit Doppelpunkt von einer Agentur zu bekommen. "Dabei gibt es weltweit keine andere Großstadt mit dieser Anzahl von Gaslaternen", so Schumacher. Düsseldorf sei damit ein Kandidat als UNESCO Weltkulturerbe. Schumacher beendet seinen Vortrag mit Blick auf die bevorstehende Ratssitzung mit einem Appell: "Lasen Sie uns weiter diesen Druck machen!"

Für den emotionalsten Auftritt an diesem Mittag steht Christiane Oxenfort, die Veranstalterin des Düsseldorf Festivals. "Es geht um den Erhalt unserer Heimat, da kann ich gar nicht laut genug werden!" Sie will von einem Kompromiss nichts wissen. Sie sagt: "Gaslicht tut den Menschen gut. Wir sollten nicht vorschreiben, dass jemand und vorschreibt, wie wir zu leben haben. Wir müssen alle Gaslaternen erhalten!"