Eröffung für März 2017 geplant. Papageitaucher kommen Der Aquazoo - Ein Besuch auf der Baustelle

Die Gundis haben es gut. Die niedlichen Nager haben ihr neues Zuhause im Düsseldorfer Aquazoo schon bezogen. Gleich neben der Tropenhalle. Um sie herum allerdings ist alles Baustelle.Die Sanierung hat sich finanziell und zeitlich zur Großbaustelle entwickelt.

Sympathische Vögel mit drolligem Gesicht: Rund zehn Papageitaucher werden bei der Neueröffnung im nächsten Jahr zu den Neuen im Aquazoo und Löbbecke Museum gehören. Und sie dürften große Chancen haben, zu Publikumslieblingen zu werden.

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Im Juli 2013 hatte der Rat der Stadt die fällige Sanierung beschlossen, im März 2014 ging es los.

Die stellvertretende Aquazoo-Leiterin Sandra Honigs vor einem der großen Aquarien. Die Scheibe ist noch mit Schutzfolie verkleidet.

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Geplante Kosten: 13 Millionen Euro. Im April 2015 wurden daraus bereits 15,5 Millionen, jetzt sind 18,8 Millionen Euro fällig. Und die Eröffnung, die eigentlich in diesem Jahr gefeiert werden sollte, wird nun wohl erst im März 2017 kommen.

Hier gibt es noch viel Arbeit. Erst nach Fertigstellung der Mess-, Steuer- und Regeltechnik können die Aquarien belebt werden.

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"Wir haben erst in den vergangenen Wochen festgestellt, dass eine längere Phase zwischen der Fertigstellung des Baus und der Eröffnung des Hauses notwendig ist", sagt Dr. Stephan Keller. Der Beigeordnete ist eigentlich für Ordnung und Verkehr zuständig, kümmerte sich aber bis Anfang Februar auch übergangsweise ums städtische Amt für Gebäudemanagement . Zum 1. Februar hat Oberbürgermeister Thomas Geisel das Ressort an Kämmerin Dorothee Schneider übergeben. Sie ist auch anwesend.

Dr. Jochen Reiter ist seit dem 1. Februar der neue Leiter des Aquazoos und Löbbecke Museums.

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Keller erklärt die Ursachen: "Das ist ein komplexes Gebäude mit hochkomplexer Technik. Und im Kern ist es das, was uns in den vergangenen zwei bis drei Jahren Probleme gemacht hat."

Der Zustand einiger Bauteile sei erst nach deren Freilegung deutlich geworden. "Teile, die eigentlich wieder verwendet werden sollten, mussten erneuert werden." Als Beispiele nennt Keller etwa Aquarienscheiben und -pumpen.

Außerdem habe die beauftragte Trockenbaufirma Insolvenz angemeldet. Hier sei ein neues Ausschreibungsverfahren notwendig geworden. Und das Ingenieurbüro, das für die technische Gebäudeausstattung des Aquazoos verantwortlich war, habe nach dem Tod des Firmeninhabers fast zu einem "Totalausfall" geführt. Außer dem Verstorbenen verstand offenbar niemand in der Firma etwas von dem Job. Als Stadt sei man da am Ende Opfer des Vergaberechts bei Aufträgen.

"Planungsfehler und Unzulänglichkeiten haben maßgeblich zu den Kostensprüngen und zur Zeitverschiebung geführt", so Keller.
Zwischenzeitlich habe sogar der Eröffnungstermin im März 2017 gewackelt.

Doch nachdem Mitte November alles noch einmal auf den Prüfstand kam und eine externe Kontrolle durchgeführt wurde, sei jetzt alles klar. "Wir sind der Meinung, dass die Kosten- und Termin-Prognose nun zutrifft."

Sandra Honigs, stellvertretende Leiterin des Aquazoos, und der neue Leiter, Dr. Jochen Reiter, scharren schon mit den Hufen. Denn für sie hat das Einrichten bereits begonnen. Die ersten Landtiere sind mit den Gundis in ihr neues Zuhause gezogen.

Im Juni müssen die Container geräumt werden. Dann geht für die Zoologen die Rödelei aber erst richtig los. Denn erst im Juni wird die komplizierte Mess-, Steuer- und Regeltechnik fertig. Und erst dann kann mit der Einrichtung der Wasser-Lebensräume begonnen werden. Alleine die Zubereitung des Salwassers für die Meerwasser-Aquarien nimmt rund 60 Tage in Anspruch. Bis März also noch viel Arbeit.

Einige liebgewordene alte Bekannte werden die Besucher nach der Eröffnung im nächsten Jahr nicht mehr im Düsseldorfer Aquazoo antreffen: Die Otter und die Krallenaffen. Sie sind in andere Zoos umgesiedelt worden. Denn: Ohne Außengehege dürfen diese Tierarten nicht mehr gehalten werden. Nach der Sanierung wird das Haus als Zoo komplett neu abgenommen. Bei den Krokodilen setzt man künftig auf kleinere Arten, die nicht größer als 2 Meter werden.

Pinguine wird es wieder geben. Und einen tierischen Neuzugang: Ab März nächsten Jahres sind erstmals Papageitaucher in der Landeshauptstadt zu Hause. Die hübschen Seevögel mit dem drolligen Gesichtsausdruck dürften große Chancen haben, zu Publikumslieblingen zu werden.