„Der Radverkehr hat in dieser Zeit massiv zugenommen, besonders während der Hauptverkehrszeiten“, erklärt Matthias Pesch vom Team Radpolitik des ADFC. „Je nach Standort wurde eine Steigerung bis zu 210 Prozent gegenüber normalen Tagen gemessen.“ Die Zahlen zeigten eindrucksvoll, dass viele Menschen auf das Fahrrad umsteigen, wenn die Alternativen Bus und Bahn fehlen. Doch damit Radfahren auch außerhalb eines Streiks eine echte Wahl bleibe, müsse Düsseldorf den Radverkehr stärker fördern und Maßnahmen schneller umsetzen.
Was wäre, so der ADFC, passiert, wenn diese zusätzlichen Radfahrer stattdessen ins Auto gestiegen wären? Schon heute leide Düsseldorf unter erheblichem Stau. Eine bessere Radinfrastruktur könne helfen, die Straßen zu entlasten und Pendlern eine echte Alternative zu bieten, vor allem im Nahbereich. Matthias Pesch: „Jede Fahrt mit dem Rad bedeutet ein Auto weniger im Stau. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern spart auch Zeit und Nerven. Städte wie Kopenhagen oder Utrecht machen vor, wie es geht: Sichere, durchgehende Radwege sorgen dafür, dass mehr Menschen täglich und selbstverständlich das Rad wählen.“
Laut Umweltbundesamt sind 40 Prozent aller Autofahrten kürzer als 5 Kilometer. Diese Distanzen sind demnach perfekt für das Fahrrad geeignet. „Der Streik hat gezeigt: Menschen steigen aufs Rad, wenn es nötig ist,“ so Pesch. „Jetzt ist die Politik gefragt, damit Radfahren eine sichere und komfortable Alternative ist – nicht nur als Notlösung, sondern dauerhaft.“