Wenigstens jetzt in der Fastenzeit wollte ich nichts trinken. Doch am Wochenende gingen die Vorsätze wieder mal flöten. Ich schaffe das nie...
Sie haben ja schon ein paar Tage ohne Alkohol geschafft. Das ist ein Erfolg! Gehen Sie nicht davon aus, dass Sie scheitern werden. Führen Sie sich lieber ein klares Bild vor Augen, was Sie das nächste Mal in einer ähnlichen Situation tun werden. Vielleicht halten Sie Ihre Idee schriftlich fest. Und dann nehmen Sie den nächsten Tag in Angriff.
Ich weiß, dass ich zu oft Alkohol trinke. Bis Ostern will ich aber alkoholfrei durchziehen. Aber es wird garantiert nervig, weil ich deshalb immer Ausreden erfinden muss. Haben Sie einen Rat?
Vielleicht kommen Sie mit Ehrlichkeit weiter. Zum Beispiel, indem Sie sagen, dass Sie in letzter Zeit zu viel Alkohol getrunken haben, dass es Ihnen dabei ziemlich schlecht ging und dass Sie deshalb beschlossen haben, erst einmal zu verzichten.
Weniger Alkohol in der Fastenzeit finde ich machbar. Aber sollte man wegen der Gesundheit besser ganz verzichten?
Das ist Ihre Entscheidung. Wissen muss man, dass Alkohol ein Zellgift und damit immer mit gesundheitlichen Risiken verbunden ist. Möchte man diese Risiken verkleinern, sollte man als Frau nicht mehr als ein kleines Glas Alkohol pro Tag trinken. Für Männer gilt das Doppelte. Außerdem werden mindestens zwei alkoholfreie Tage pro Woche empfohlen, um eine Gewöhnung zu vermeiden.
Bis Ostern will ich nüchtern bleiben. Aber manchmal ist die Lust auf ein Bier sehr groß. Gibt es einen Trick, wie man das übersteht?
Ja, das Verlangen nach Alkohol ist manchmal gewaltig. Falls aber in diesen Momenten der beste Freund anruft, ist oft nach dem Gespräch der Alkohol-Appetit verschwunden. Diesen Umstand kann man ausnutzen, indem man sich Ablenkungsmanöver selbst organisiert: Was wollte ich schon längst einmal tun? Was würde mir in diesem Augenblick Spaß machen? Wen kann ich anrufen? Oder sollte ich einmal die neuen alkoholfreien Biere probieren?
Ich brauche den Alkohol. Ohne geht es nicht. Andererseits muss ich wegen Job und Familie aufhören zu trinken. Wie schaffe ich das?
Nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch (siehe Kasten). Die Beratungen sind kostenlos und anonym.
Ich habe gelesen, dass Alkohol impotent machen kann. Wie denn das? Mich stimuliert ein Glas Wein...
Ja, in geringen Mengen stimuliert Alkohol. Aber bereits ein Blutalkoholspiegel von 0,5 Promille (etwa eine Flasche Bier) kann zuErektions- und Orgasmusproblemen führen. Mit mehr Promille geht trotz großem Verlangens oft gar nichts mehr. Der Grund: Alkohol beeinträchtigt das Nervensystem. Das Verlangen wird nicht mehr optimal weitergeleitet.
Meinen Schwager habe ich in letzter Zeit oft betrunken erlebt. Ich bin nicht sicher, ob ich ihn darauf ansprechen soll.
Tun Sie es. Warten Sie dafür aber ab, bis er wieder nüchtern ist. Überlegen Sie vorab die Situationen, in denen Ihnen das Problem aufgefallen ist. Sprechen Sie diese Situationen gezielt an. Versuchen Sie, Vorwürfe zu vermeiden. Nutzen Sie sogenannte Ich-Botschaften wie „Ich beobachte, dass und befürchte daher, dass...“ anstelle von „Du trinkst zu viel.“ Zeigen Sie Ihrem Schwager, dass Sie sich um ihn Sorgen machen.