„Laut Prognosen wird die Fachkräftelücke im IHK-Bezirk bis 2034 auf über 110.000 fehlende Mitarbeitende ansteigen – mehr als eine Verdopplung im Vergleich zu heute“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Gregor Berghausen. „Viele regionale Unternehmen spüren jetzt schon den Druck bei der Fachkräftesicherung. Dies wird sich künftig weiter verschärfen.“
Trotz eines leichten Bevölkerungswachstums in Düsseldorf um 1,3 Prozent bis 2034 reichen die demografischen Entwicklungen demnach bei Weitem nicht aus, um den steigenden Bedarf an Fachkräften zu decken. „Am wichtigsten ist die duale Ausbildung junger Talente und die gezielte Weiterbildung vorhandener Arbeitskräfte – vor allem mit Blick auf die Transformation der Wirtschaft“, betont Gregor Berghausen.
Diese Aussage bestätigt Daniela Danz, General Managerin des Hyatt Regency in Düsseldorf: „Wir investieren in die Zukunft, indem wir 49 junge Menschen ausbilden und so unsere Fachkräfte von morgen sichern. Durch die gezielte Förderung, Entwicklung und langfristige Bindung unserer Auszubildenden profitieren sowohl sie als auch unser Unternehmen in vielfacher Hinsicht.“ Darüber hinaus brauche man zur regionalen Fachkräftesicherung ein verstärktes Engagement bei der Gewinnung internationaler Fachkräfte.
„Die wachsende Fachkräftelücke erfordert es, alle verfügbaren Potenziale zu nutzen“, so Berghausen weiter. Allein mit inländischen Kräften sei die Nachfrage nicht zu decken. Die Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland sei ein entscheidender Ansatz, um Personal und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Angesichts der zunehmend spürbaren Auswirkungen des Fachkräftemangels auf die regionale Wirtschaft hat die IHK im Vorfeld der Bundestagswahl konkrete Forderungen an die Bundespolitik gerichtet, darunter:
1. Gezielte Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte und Talente erleichtern und beschleunigen, insbesondere für Branchen mit hohem Bedarf, vor allem durch Verbesserungen und Fortschritte bei allen behördlichen Abläufen, gerade bei Visa- und Aufenthaltsverfahren.
2. Weiterbildung und Qualifizierung fördern! Programme zur Anpassung der Arbeitskräfte an neue Technologien und Anforderungen müssen ausgeweitet und gefördert werden. Die Politik sollte Förderzugänge zur Weiterbildung erleichtern, steuerliche Anreize ausbauen und Partnerschaften zwischen Wirtschaft und Bildung unterstützen.
3. Für ausreichende und flexible Angebote sowie attraktive Rahmenbedingungen bei der öffentlichen Kinderbetreuung sorgen, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Beschäftigte und Unternehmen zu verbessern. Die Kinderbetreuung darf nicht zu einem Hemmschuh für gewünschte Ausweitungen von Arbeitszeiten werden.