Das Festival findet zu Ehren der DDT, der „Düsseldorfer Death Thrasher“ statt, eine Gruppierung rühriger Heavy-Metal-Anhänger, die sich 1985 – also vor exakt 40 Jahren – auf dem Proberaum-Areal an der Ronsdorfer Straße in Lierenfeld gegründet hat.
Jeder kennt Heino. Viele lieben die Hits von Marius Müller-Westernhagen. Mit Kraftwerk beheimatet die Landeshauptstadt die Pioniere elektronischer Musik schlechthin. Alle wissen zudem, dass Die Toten Hosen aus der prestigeträchtigen Düsseldorfer Punkszene hervorgegangen sind, die unter anderem Größen wie DAF, Male, Fehlfarben oder Nichts hervorgebracht hat. Aber Heavy Metal? Wer verbindet verzerrte Bratgitarren und lange Haare mit dem schicken Düsseldorf?
Natürlich haben die meisten Einwohner der Rheinmetropole schon mal etwas von Doro Pesch gehört. Dass sich die „Queen of Metal“ 2024 ins Goldene Buch der Stadt eintragen durfte, war überfällig. Aber Hand aufs Herz: Wer hat sich bislang tiefer mit Bands wie Assassin, Deathrow, Stormwind oder Warrant beschäftigt? Das könnte sich nun ändern. Denn im Herbst erscheinen ein Buch und ein Film zu eben diesem Thema. Titel: „Go, Fight, Kill – Die Geschichte der Düsseldorfer Death Thrasher.“ Darin wird die Pionierarbeit der genannten Bands und ihres Umfeldes in den 80er-Jahren herausgearbeitet.
Eventmanager und Regisseur Tobias Cremer und Journalist Marcus Italiani arbeiten seit gut einem Jahr an dem Projekt, haben mehr als 50 Interviews mit Protagonisten der damaligen Zeit geführt und nach den Worten Cremers „einen Stein ins Rollen gebracht, der mittlerweile zu einer richtigen Lawine geworden ist.“
Italiani ergänzt: „Die Düsseldorfer Bands verfolgten an der Ronsdorfer Straße einen ganz eigenen Ansatz. Durch die offene Probe-Kultur und das Netzwerken auf dem Gelände und in den Szenekneipen ‚Papidoux‘ und ‚Litfaß‘ befruchteten sich in den 1980ern überdurchschnittlich viele Musiker gegenseitig und hatten damit durchschlagenden Erfolg. Auch, weil sie früh begriffen hatten, die Fans zu den Proben zuzulassen. Aus dieser Gemeinschaft wurden die DDT, die jahrelang die Szene prägten.“
Tobias Cremer: „Die Leute freuen sich einfach an der Authentizität der Veranstaltung, die sich schnell herumgesprochen hat. Auch wenn die DDT-Mitglieder heutzutage teils viele Kilometer weit weg wohnen, ist der Termin für sie fest eingeplant.“