Die Alte Insel hält zusammen
Die Alte Insel setzt auf den Zusammenhalt. Das hat dieses vergessene Stückchen Gerresheim hinter der Bahnlinie immer getan - auch beim jetzigen Fest.
Wilfried Legner ist enttäuscht und hält damit auch nicht hinter dem Berg: "Alle anderen Feste in der Stadt und im Stadtteil erscheinen in der Presse, nur uns hat man vergessen." Das ist so ein bisschen das Schicksal dieser Häusergruppe, die früher einmal von der Düssel so durchflossen wurde, das sie einer Insel glich. "In zwei Jahren könntet ihr wieder über uns berichten, dann feiern wir unser 130jähriges Bestehen."
Aber auch dieses Mal kann man erzählen, wie akkurat die Initiative um Wilfried Legner die Geschichte der Alten Insel dokumentiert, z.B. in alten Fotos. Sagt eine Dame zur anderen vor dieser Fotowand und zeigt auf ein Gruppenbild: "Hör' mal, der kommt mir irgendwie bekannt vor, wer ist das nochmal?" Alle rätseln, Namen werden genannt und verworfen.
Karla Legner, eine der beiden, wohnt seit Ewigkeiten hier und fängt an zu rechnen, wie lange. "Warten Sie mal, ich bin jetzt 43 Jahre verheiratet, das muss so..., ja das ist jetzt fünfzig Jahre her."
Die Outsider-Rolle hatte die Insel damals schon. "Ich kam von der Gräulinger Straße und war katholisch. Nun wollte ich jemand heiraten, der evangelisch war und hinter der Bahnlinie wohnte." Aber die Skepsis der Eltern war überflüssig. Gehalten hat die Verbindung bis heute. Und von Verbindungen untereinander hält die Alte Insel viel. Das konnte man auch beim Insel-Fest erleben - egal, ob die Presse darüber schreibt oder nicht. (schrö)