Gerresheim gelb-blau
Gelbe Schrift auf blauem Grund - das kann man am besten lesen, und deshalb sind die kostenlosen Einkaufstaschen der Bezirksvertretung in diesem Ton gehalten. Sie sollen der Farbklecks in der grauen, rauen Umbauphase der Benderstraße sein, die jetzt beginnt.
FDP-Politiker Sönke Willms-Heyng erkannte es sofort und grinste: „Das sind ja unsere Farben.“ Dass die nun massenhaft über die Baustellen-Benderstraße getragen werden, ist witzig, weil die FDP am renitentesten gegen den Umbau kämpfte.
Dieser Gedanke interessiert die Geschäftsleute herzlich wenig. Sie kamen gern zum Rathaus, um die Taschen in Empfang zu nehmen und lobten die Initiative der Politiker. Claudia von Rappard hatte für Bezirksbürgermeister Karsten Kunert sogar schon eingekauft, so dass aus seiner Tasche Porree und Bananen herauslugten.
Nach dem lockeren Foto-Termin wurde es ernster. Drei Experten von Stadtentwässerung und Rheinbahn konnten Fragen gestellt werden, Klaus Hahn, Ingo Noppen und Ulrich Krüger.
Giovanna Kraheck wollte wissen: „Warum gibt es ein Parkverbot auf der rechten Seite der Benderstraße, wo doch zuerst die andere umgebaut werden soll?“ Das mache Anlieferung und Anfahrt natürlich unmöglich. Ulrich Krüger konnte die Frage aus dem Stand nicht beantworten, versprach aber, sich zu kümmern. „Vielleicht kann ich ja für das Informationszimmer im Rathaus einen Schlüssel bekommen, damit ich öfter vor Ort sein kann?“, fragte er die Verwaltungsstellenleiterin Claudia von Rappard, die das gut fand und sich kümmern will.
„Wie wird die Heyestraße am 19. September aussehen, wenn wir unser deutsch-italienisches Fest feiern“, erkundigte sich Joachim Loos, Geschäftsmann auf der Heyestraße. Klaus Hahn und Ingo Noppen antworteten unisono: „Dann sieht sie genauso aus wie heute.“ Die Kanalbauarbeiten werden mit der Einstellung des Bahnverkehrs begonnen, der Einstiegsschacht zehn Meter nach unten in den Boden getrieben, um dann eine Betonplatte darüber zu legen und unterirdisch weiterzumachen.
Loos interessierte sich darüber hinaus dafür, wer die beiden Baumscheiben wieder in Ordnung bringe, die erst vor kurzem angelegt worden seien. „Das werden wir mit der Telekom klären müssen, die hier schon vor Wochen die Leitungen aus dem Kanalbaufeld entfernen mussten“, sagte Ingo Noppen.