Düsseldorfer Farbenspiele - Die Rathaus-Kolumne Logik und Lokalpolitik
Es geht um Geld. Um viel Geld. Und um Wahlen. Am Donnerstag, 10. September, ist politisch wieder Schluss mit lustig in der Düsseldorfer Politik.
Es ist Ratssitzung. Und für Oberbürgermeister Thomas Geisel Premiere: Er darf seinen ersten Haushalt präsentieren. Das heißt natürlich er und seine Ampelfreunde.
In dieser Ampel gibt's immer noch den einen oder anderen kleinen Phasen-Wackler. Etwa dann, wenn in der Bezirksvertretung 4 in Oberkassel SPD und Grüne wenig erfreut sind, dass die Verwaltung über neue Ideen zum Schwimmbad im Viertel lieber über die Presse informiert als im (Partei)Kollegen-Gespräch. Wenn dann auch noch die CDU genüsslich die Verwaltung und ihren Chef Geisel lobt, dann springt die Ampel für Sekunden auch mal auf Warnblink-Anlage.
Bei Asterix würde es an dieser Stelle heißen: timeo Danaos et dona ferentes. (Ich fürchte die Danaer, auch wenn sie Geschenke tragen.)
Für die schlimmsten Momente der Lokalpolitik bliebe dann noch die Idee mit der Legalisierung von Cannabis in Düsseldorf. Die Ampel könnte dann wieder gemeinsam zu don't worry be happy schwofen...
Aber wie sagte auch der Oberbürgermeister zur Kiffer-Diskussion so treffend: Es gibt Wichtigeres in dieser Stadt. Recht hat er. Zum Beispiel die städtischen Beigeordneten. Manfred Abrahams geht zu den Stadtwerken. Sein Job als Kämmerer, also oberster Kassenwart der Stadt, soll von Dorothee Schneider übernommen werden. Sie kommt aus Köln, wo sie glücklicherweise nicht fürs Kölner Wahlamt gearbeitet hat. Und sie hat ein SPD-Parteibuch.
Reicht nicht, sagt die CDU. So ein Parteibuch sagt nix über die Fähigkeiten von Leuten. Und hätte gerne einen neuen Baudezernenten. Den aber bitte unbedingt mit CDU-Parteibuch. Wie? So ein Parteibuch sagt nichts über die Fähigkeiten aus? Das ist doch logisch? Wer bitte hat behauptet, dass Politik logisch ist?
Zurück zum Ernst der Lage. Die Grüne Helga Stulgies steht zur Wiederwahl als Grün-, Umwelt- und Feuerwehrdezernentin. Und dann ist da auch noch Burkhard Hintzsche. Der Sozialdemokrat gilt unbestritten als äußerst kompetenter Sozial- und Sportdezernent. Er soll neuer Stadtdirektor und damit Geisels Stellvertreter werden.
Ein Job, den Manfred Abrahams bislang mitgemacht hat. Dass Geisel als Stellvertreter lieber einen Roten hat, dass werden vermutlich sogar die Schwarzen nachvollziehen. Zumindest ist das doch sogar ein bisschen logisch...
Spannend wird es am Donnerstag auf jeden Fall. Wer sich davon überzeugen möchte, schaut unter www.duesseldorf.de einfach ab 14 Uhr mal virtuell im Rathaus vorbei, um zu sehen, ob alle drei Ampelphasen klar leuchten...