Stadt braucht Raum für Flüchtlinge - Appell an Vereine

Für die erwarteten 900 Flüchlinge pro Monat ab März hat die Stadt neue Unterbringungs-Standorte ins Auge gefasst. Doch das reicht nicht! Zusätzlich braucht man so schnell wie möglich noch drei Standorte für Notunterkünfte.

Dabei appellierte die Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch im Rahmen eines Fakten-Updates nach dem "Runden Tisch Asyl" im Februar auch an Schützen- und Sportvereine.

"Der Stadt gehen die eigenen Grundstücke aus", sagt Miriam Koch. Deshalb will die Flüchtlingsbeauftrage zunehmend private Grundstücks- und Wohnraumbesitzer und auch Schützen-, Kleingarten- oder Sportvereine, die über geeigneten Grund verfügen, mit ins Boot holen.

"Wir benötigen weitere Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge. Bitte melden Sie sich bei der Stadt", so Koch. Kriterien, die an Grundstücke und Immobilien angelegt werden, sollen in Kürze im Internet unter www.duesseldorf.de veröffentlicht werden. Die Grundstücke und Immobilien sollten sich idealerweise in den Stadtbezirken 1, 2, 4 und 8 befinden.

Eine gute Nachricht: Zurzeit leben 900 Menschen in städtischen Unterkünften, die schon als Flüchtlinge anerkannt sind. "Es wird ein Konzept geben, um private Wohnungseigentümer zu erreichen, damit sie Privatwohnungen an anerkannte Flüchtlinge vermieten", betonte Miriam Koch. Da der Platz dringend gebraucht wird, will man so das so genannnte Auszugsmanagement in reguläre Wohnungen verbessern. Unter anderem ist nun eine Sozialarbeiterin der Diakonie mit dieser Aufgabe betreut.

Koch kann sich aber einen Seitenhieb in Richtung Vorgänger-Ratsmehrheit nicht verkneifen: "Man muss natürlich auch sehen, dass bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum über Jahre viel versäumt worden ist. Das müssen wir erst nachholen."

Hier eine Übersicht über Einzelheiten zu den geplanten Standorten der Flüchtlingsunterbringung:

Stadtbezirk 6:

Nach Austausch mit der zuständigen Bezirksvertretung 6 (Lichtenbroich, Unterrath, Rath, Mörsenbroich) werden die Standorte Franz-Rennefeld-Weg (160 Plätze) und In der Nießdonk (460 Plätze) weiterverfolgt. An beiden Standorten wird die Caritas die Betreuung übernehmen. Der Standort Gut Heiligendonk wird nicht weiter verfolgt. Dagegen werden die Traglufthallen an der Borbecker Straße (voraussichtlich 20. Juni) und Sankt-Franziskus-Straße (im September) in diesem Jahr abgebaut.

Stadtbezirk 7:

Bei der Auswahl des Standortes Torfbruchstraße im Stadtbezirk 7 (Gerresheim, Grafenberg, Ludenberg, Hubbelrath) gab es einen Abstimmungsfehler innerhalb der Stadtverwaltung, der Standort wird zurückgezogen. Der Turnverein Torfbruch wurde darüber informiert. Ähnliches gilt für den Sportplatz von Sparta Bilk. Miriam Koch stellte klar, dass die Anlage kein Standort für eine Unterkunft sein wird.

Stadtbezirk 9:

Zum Standort Ickerswarder Straße im Stadtbezirk 9 (Wersten, Holthausen, Reisholz, Benrath, Urdenbach, Hassels, Itter, Himmelgeist) hat es ein Gespräch mit dem Stadtverband der Kleingartenvereine gegeben. Ortstermin ist am kommenden Montag. Dort wird eine einvernehmliche Lösung für die notwendige Verlegung des Parkplatzes der Kleingartenanlage angestrebt.

Die Machbarkeitsstudie hatte eine Belegung von 550 Menschen ergeben. Allerdings wird man unter anderem zur Wahrung der Frischluftschneise eine Bebauung für weniger als 500 Menschen umsetzen.

Zum Standort Lützenkircher Straße gibt es keine Veränderungen zum Stand aus dem Runden Tisch von Anfang Februar. Beide Standorte sind ins Verfahren bei der "LIGA" gegeben, die den Wohlfahrtsverband, der dort die soziale Betreuung übernehmen wird, kurzfristig benennen wird.

Stadtbezirk 10:

Der Standort Ingeborg-Bachmann-Straße im Stadtbezirk 10 (Garath, Hellerhof) ist geeignet. Aufgrund seiner Bedeutung für das Wohnumfeld als Treff-, Spiel- und Festplatz wird allerdings ein Alternativstandort im Stadtbezirk geprüft.