Zusätzlicher Deutschunterricht für Flüchtlingskinder

Deutsche Sprachkenntnisse sind unerlässlich, damit Integration gelingen kann. Auch Flüchtlingskinder sind schulpflichtig. Wie andere Kinder, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, gehen sie zunächst in sogenannte Seiteneinsteiger-Klassen.

Diese gibt es derzeit an 73 der insgesamt 141 Düsseldorfer Grund-, Haupt-, Real- und Gesamtschulen, Gymnasien sowie Berufskollegs (Stand Ende Oktober 2015). Zusätzliche Unterstützung kommt nun von sechs Lehramtsanwärterinnen und -anwärtern des Zentrums für LehrerInnenbildung an der Universität zu Köln (in Düsseldorf kann man nicht auf Lehramt studieren).

Sie geben im Rahmen des Projekts "PROMPT! Deutsch lernen" ab dem 2. Dezember für zunächst zwölf Wochen immer montags, mittwochs und donnerstags in vier Kleingruppen Kindern und Jugendlichen zwischen 7 und 18 Jahren, die in der Traglufthalle an der Sankt-Franziskus-Straße leben, zusätzlichen Deutschunterricht. Für die angehenden Lehrerinnen und Lehrer gilt dies als Berufsfeldpraktikum, das sie im Rahmen ihres Studiums absolvieren müssen. Die Studierenden werden am Zentrum für LehrerInnenbildung auf ihre Tätigkeit in der Flüchtlingsunterkunft vorbereitet und begleitet. Dies ist für die Lehramtsanwärterinnen und —anwärter eine gute Vorbereitung auf ihren zukünftigen Schulalltag, denn vermutlich werden dann viele Flüchtlingskinder in ihren Klassen sitzen.

"Mit dieser zusätzlichen Sprachförderung können die jungen Flüchtlinge positive Lernerfahrungen machen. Dies ist zudem ein gutes Beispiel, für die große Hilfsbereitschaft gegenüber Flüchtlingen in Düsseldorf", stellt Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch fest. Denn das Lernmaterial der Kinder wurde von Steuerberaterin Anke Schell gestiftet, die in der unmittelbaren Nachbarschaft der Unterkunft wohnt. Die Firma Air Liquide unterstützt die Aktion als Sponsor mit 5.000 Euro.

Bis zu 40 Lehramtsstudierende pro Semester geben in verschiedenen Kölner Notunterkünften bereits seit 2014 jungen Flüchtlingen kostenlosen Deutschunterricht im Rahmen ihres Berufsfeldpraktikums. Rund 90 Studierende stehen auf der Warteliste. Das Zentrum für LehrerInnenbildung bietet für die Studierenden obligatorische Seminare an und sie bekommen psychologische, fachliche und methodische Unterstützung. Nach drei Monaten wird das Düsseldorfer Projekt bewertet und über eine Fortführung entschieden. An Praktikantinnen und Praktikanten besteht jedenfalls kein Mangel.