„Edelweißpiratenfestival“ vom 30. Juli und 27. August Relevanter Mut

Düsseldorf · In Erinnerung an die unangepassten Jugendlichen der NS-Zeit hat sich ein junges Team aus dem zakk, dem Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte und vielen Ehrenamtlichen zusammengetan, um das diesjährige „Edelweißpiratenfestival“ zu organisieren, das zwischen dem 30. Juli und 27. August mehrere Veranstaltungen zum Thema beinhaltet.

 Künstler Amewu

Künstler Amewu

Foto: Arno Simons

Ellen Mülders aus dem Kulturzentrum zakk beschreibt die Idee des Festivals: „Wir verbinden politische und historische Bildung mit Popkultur, um besonders junge Menschen zu erreichen. Wir wollen zeigen, dass der Mut und die Rebellion der Edelweißpiraten auch heute noch relevant sind.“

Musik war ein wichtiges, verbindendes Element der Edelweißpiraten, den Gruppen Jugendlicher und junger Erwachsener, die sich dem NS-Regime widersetzt haben und gemeinsam Zeit außerhalb der Hitler-Jugend verbrachten, etwa im Düsseldorfer Volksgarten, Musik machten und Ausflüge unternahmen.

„Das Festival bietet eine Plattform, um die Geschichten dieser jungen Menschen lebendig zu halten und sie in das kollektive Gedächtnis zu integrieren. Gerade in Zeiten, in denen rechte Tendenzen wieder an Stärke gewinnen, ist es essenziell, solche historischen Beispiele für Zivilcourage und Widerstand präsent zu halten“, so Jona Winstroth, Mitarbeiter des Förderkreises der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf. Das Festival fördere das historisch-politische Bewusstsein, und ermutige zur kritischen Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und zur Verteidigung demokratischer Werte.

Das Edelweißpiratenfestival bietet neben musikalischer Live-Performance (siehe Kasten) ein breites Rahmenprogramm an. Es gibt Info-Veranstaltungen zu rechtsextremen Jugendkulturen oder der extremistischen Rechten Szene in Düsseldorf. Hierfür stehen vier ReferentInnen des Antirassistischen Bildungsforums, der Recherchegruppe Antisemitismus und der Antifaschistischen Infogruppe Düsseldorf zur Verfügung, die komprimiert und mit starkem lokalen Bezug über unterschiedliche Milieus berichten. Aber auch das Publikum ist hier gefragt, sein Wissen und seine Einschätzungen zu teilen.

Beim Workshop „#Nazihintergrund“ (am 19. August im zakk) geben HistorikerInnen den Teilnehmenden Methoden und Werkzeuge an die Hand, um eigene familienbiografische Recherche zu betreiben. Das Angebot richtet sich an alle, die Interesse haben, Fragen an die eigene Familiengeschichte während der Nazi-Zeit zu stellen.

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