Franz Jürgens neu eingeordnet Zu sehr Nazi

Der Stadtrat hat fünf Maßnahmen im Umgang mit der historischen Person Franz Jürgens beschlossen. Diese leiteten sich aus neuen fachlich-historischen Erkenntnissen ab. Eine Konsequenz: Der „Jürgensplatz“ in Unterbilk wird umbenannt.

Historisch zu stark belastet - Franz Jürgens.

Foto: Stadtarchiv

Nach Stadtangaben wird es vor der Umbenennung eine Bürgerbeteiligung geben, bei der auch der Namensvorschlag „Edith-Fürst-Platz“ diskutiert wird. Fest steht: Die „Franz-Jürgens-Straße“ in Golzheim wird in „Else-Gores-Straße“ umbenannt. An beiden Orten soll mit einem Schild auf die Geschichte von Franz Jürgens und die Hintergründe der Umbenennung hingewiesen werden.

Auch das Franz-Jürgens-Berufskolleg wird einen neuen Namen bekommen. Der Beschluss zum neuen Namen erfolgt voraussichtlich in der kommenden Ratssitzung Ende April. Zudem gestaltet die Mahn- und Gedenkstätte den veralteten „Gedenkraum“ in der Schule entsprechend um.

Darüber hinaus wird der alte Gedenkstein an der Richtstätte Anton-Betz-Straße umgestaltet. Der Name Franz Jürgens wird dabei durch einen Steg aus vermilchtem Plexiglas, der eine Durchstreichung andeutet, aber den Namen dennoch lesbar belässt, überblendet. Die Textplatte des vorhandenen Metallschildes wird erneuert und ausgetauscht. Das Ehrengrab auf dem Nordfriedhof erhält eine Kommentierung mit einem Schild.

Trotz des Wandels in der Beurteilung von Franz Jürgens wird die Stadt von einer Ehrung und einem Gedenken an die „Aktion Rheinland“ in Bezug auf die Befreiung Düsseldorfs und den Mut der anderen, der eigentlichen Akteure nicht abweichen. Die Gruppe um Aloys Odenthal und August Wiedenhofen und vor allem auch die vier ermordeten Zivilisten Andresen, Kleppe, Knab und Weill würden auch zukünftig geehrt und gewürdigt. Die aktive Beteiligung von Franz Jürgens am NS-Staat wiege jedoch so schwer, dass keine Ehrung mehr möglich sei.