Das Geld wird knapp im Theatermuseum
Eigentlich geht es bei diesem Presse-Termin im Theatermuseum um die letzte Ausstellung und das letzte Jahresprogramm von Dr. Winrich Meiszies, bevor er in den Ruhestand geht. Und um die Pläne des Freundeskreises, die Sanierungsphase des Theatermuseums, mit guten Ideen zu überbrücken.
Doch dann geht's plötzlich um Geld.
Im Frühjahr werden die beiden oberen Geschosse des Theatermuseums im Hofgarten geschlossen. Der Grund: Das Dach des denkmalgeschützten Gärtnerhauses muss saniert werden. Die Notwendigkeit dieser Sanierung ist "seit 2011 bekannt" sagt Museums-Mitarbeiterin Anne Blankenberg.Für 2016 ist sie nun beschlossene Sache.
Während im Erdgeschoss der Spielbetrieb weitergeht, bleiben die Ausstellungsräume für voraussichtlich ein Jahr geschlossen. In dieser Zeit will das Haus durch die Stadt touren. Mit einer eigens konzipierten Wanderausstellung. Titel: "Schauplätze - Theater in der Stadt". Theaterstandorte seit dem 16. Jahrhundert lassen sich so verfolgen. Mit spannenden Illustrationen und Fotos wird Stadtgeschichte lebendig. Fest eingeplant ist die Ausstellung bereits für das Foyer des Düsseldorfer Rathauses. "Wir wollen aber auch in die Stadtteile damit gehen", sagt Adelaide Dechow vom Freundeskreis. Die Deutsche Oper am Rhein und die Räume der Techniker Krankenkasse sollen ebenso zu Ausstellungsorten werden.
Bevor im Theatermuseum die Ausstellungsräume endgültig geschlossen werden, präsentiert Hausherr Dr. Winrich Meiszies seine letzte Ausstellung "Vor dem Vorhang, hinter den Kulissen". Hier werden Theatergrafiken von Honoré Daumier aus dem 19. Jahrhundert mit ungewöhnlichen Theaterfotos von Dr. Udo Remmes aus dem 21. Jahrhundert in Beziehung gesetzt. Am 16. Juni 2016 geht Meiszies in den Ruhestand. Was ihn massiv beschäftigt: Die Zukunft des Theatermuseums.
"Seit einigen Wochen gehen uns bereits die Mittel aus", sagt der Museums-Leiter. 15.000 Euro seien 2014 vom Kulturausschuss für die Hamlet-Ausstellung zugesagt worden, und "floaten nun zwischen Kulturdezernat und Kämmerei".
Meiszies setzt hinzu: "Ich glaube immer an das Gute im Menschen." Deshalb sei er auch bemüht, dem Freundeskreis zu erklären, dass die Zurückhaltung der finanziellen Mittel keine "perfide Strategie" sei. So wie die Sanierung des Museums-Daches lange im Schwebezustand war, ist es nun wohl auch die Zukunft des Museums selber. Dabei hängt weder das Herz von Meiszies von von Freundeskreis-Vorsitzender Dechow am Gebäude im Hofgarten.
"Das platzt hier ohnehin aus allen Nähten", sagt Dechow. Zu einer möglichen Zusammenlegung von Theater- und Filmmuseum sagt Meiszies: "Das Schlimmste, das Düsseldorf und Bernd Desinger, dem Leiter des Filmmuseums passieren könnte, wäre, dass bei einer Zusammenlegung alles so bleibt, wie es jetzt ist." Die Zusammenlegung beider Häuser zu einer "schlagkräftigen Institution", das würde für Meiszies Sinn machen. Die Zusammenlegung könnte eine weltweit einzigartige Einrichtung hervorbringen.
Dafür seine aber ein neues Gebäude und ein entsprechendes Konzept nötig.