Eine Grundhaltung der Welt

Der Düsseldorfer Lars Terlinden erlebt auf einer Weltreisende Abenteuer und vor allem Gastfreundschaft rund um den Globus. Vor allem Letzteres hat er bei seiner Rückkehr nicht vergessen.

Beeindruckende Landschaften Südamerikas: Am Fuße des erloschenen Vulkans Cotacachi in Ecuador in den Anden liegt der Vulkansee Cuicocha. Lars Terlinden erinnert sich nicht nur an atemberaubende Panoramen: „Südamerika als Vegetarier - das ist nicht möglich!

Foto: Lars Terlinden

Er nahm sein Erspartes, reiste los, organisierte seine Schlafgelegenheiten, die von der einfachsten Unterkunft in Vietnam bis zur Villa in Kalifornien oder Seattle reichten, über das Gast-Netzwerk "Couchsurfing", persönliche Kontakte und Facebook und hatte am Ende den Großteil der Welt umrundet. Lars Terlinden berichtet auch viele Wochen nach seiner Heimkehr noch immer mit leuchtenden Augen.

Auf der südlich von Australien gelegenen Insel Tasmanien lädt ihn ein ehemaliger UN-Mitarbeiter auf dessen Segelschiff ein. Lars Terlinden ernährt sich einen Monat lang vornehmlich von Hummer. Insgesamt lernt er auf seiner 15-monatigen Reise durch 20 Länder nach eigener Schätzung etwa 300 Menschen aus aller Herren Länder kennen, zu denen er privat oder über die sozialen Medien Kontakt hält.

Foto: Lars Terlinden

Etwa von handtellergroßen Vogelspinnen am Amazonas, wie er in einer restaurierten Ex-Privatmaschine des Drogenbosses Pablo Escobar unterwegs war oder wie er in Neuseeland - am anderen Ende des Planeten - zufällig einen alten Bekannten aus Deutschland wiedertraf. Vor allem aber, wie ihm verschiedenste Menschen, auch unter ärmlichsten persönlichen Bedingungen, als Gast aufnahmen.

Südsee-Farben: Ein Kind auf der Insel Moorea in Französisch-Polynesien. Die größte Insel des Archipels ist Tahiti.

Foto: Lars Terlinden

Zurück in der Heimat, brachte Terlinden nicht nur 24.000 (!) Fotos mit. Er hatte Erfahrungen, neue Bekanntschaften, ja Freundschaften im Gepäck. Und Fragen. Er wurde auf fünf Kontinenten immer wieder von Leuten auf die Flüchtlingssituation in Deutschland angesprochen. "Das Thema hat mich rund um die Erde begleitet", sagt er. Da er die ehrenamtliche Arbeit mit Flüchtlingen in Düsseldorf beeindruckend findet, widmete er die Feier zu seinem 40. Geburtstag diesem Engagement. Er sammelte auf der Party, an der Menschen aus 20 Nationen, von denen er einige auch auf seiner Reise kennengelernt hatte, teilnahmen, Geld- und Bücherspenden.

Zeugen der (Ur-)Zeit: Die enorme Artenvielfalt auf den ebenfalls zu Ecuador zählenden Galapagos-Inseln bietet nicht nur ausdrucksstarke Leguan-Motive.

Foto: Lars Terlinden

900 seiner weltweiten Motive liefen als Dauerschleife über einen Beamer. Auch als Beleg, dass man sich überall auf der Welt zu Hause fühlen kann, wenn einem nicht nur das Haus, sondern auch das Herz geöffnet wird.

Lars Terlinden: "Ich habe mehr als ein Jahr lang eigentlich etwas komplett Egoistisches gemacht, dabei aber soviel Selbstlosigkeit erfahren. Daher wünsche ich mir, dass sich diese Grundhaltung der Welt auch hier installieren lässt." Warum eigentlich nicht?

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