Hundekot: Hilft ein DNA-Test?

Eine DNA-Datenbank für Hunde überführt Tierhalter, die das Häufchen ihrer Vierbeiner achtlos liegen lassen. Ist das, was etwa in Neapel und London schon praktiziert, in Jena diskutiert wird, auch ein Modell für unsere Stadt?

Foto: buddentown

Eine DNA-Datenbank für Hunde überführt Tierhalter, die das Häufchen ihrer Vierbeiner achtlos liegen lassen. Ist das, was etwa in Neapel und London schon praktiziert, in Jena diskutiert wird, auch ein Modell für unsere Stadt?

In besagten Kommunen wird über Blut- oder Speichelproben ein "genetischer Fingerabdruck" der Tiere gewonnen. Wird ein Geschäft gemacht, jedoch nicht mit Tüte oder Taschentuch entfernt, ist über das Häufchen ein Abgleich möglich. Den erwischten Haltern drohen empfindliche Strafen.

"Die Stadt Düsseldorf hat sich mit diesem Thema noch nicht ausdrücklich befasst", sagt Thomas Loosen vom Umweltamt. Er ordnet ein: "An unserem Servicetelefon Stadtsauberkeit beziehen sich jährlich im Schnitt 25 Telefonate auf Hundekot — von insgesamt 14.000 Anrufen." Gleichwohl sei dies natürlich ein Thema, dass für viele Bürger ein Ärgernis bedeute.

Loosen verweist auf ähnliche Überlegungen in Mannheim, wo die Kosten für die DNA-Tests und die Erstellung einer Datenbank bei dort etwa 9200 Hunden rund 1,8 Millionen Euro betragen würden. "Übertragen auf die 20.000 gemeldeten Tiere in Düsseldorf sprechen wir auf Basis dieser Zahlen von rund 4 Millionen Euro Investition bei uns!"

Auch gäbe es rechtliche Bedenken, Hundehalter zu den entsprechenden Tests zu zwingen. Finanzielle und juristische Hindernisse, die der Stadt offenbar die Lust auf die genetische Hilfe beim Aufspüren von Hundehaufen-Tätern nehmen. Loosen: "Wir setzen auf Hundekot-Tüten und die Einsicht der Hundehalter."

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