Ein Besuch bei der Polizeipuppenbühne Düsseldorf Im Club der Ampelindianer

Wenn Polizeioberkommissarin Sonja Martin zur Gitarre greift, wird es plötzlich mucksmäuschenstill im Saal. Wo eben noch die Grundschul-Kinder tobten, herrscht Konzentration. Andächtig singen sie das Lied der Ampelindianer.

Hier lässt die Polizei die Puppen tanzen (v. li.): Wolfgang Närdemann mit Pferdi, Sonja Martin mit „Komma“ und Udo Hodenius mit dem fiesen Tillmann Schwarte bei der Premiere von „El Dorado oder Die Suche nach dem Goldenen Bordstein“.

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"El Dorado oder Die Suche nach dem Goldenen Bordstein" heißt die neue Produktion der Polizeipuppenbühne Düsseldorf.

Das ehemalige Kölner Polizeipferd Pferdi auf der Jagd nach dem gemeinden Ferkelfalter.

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Held ist wieder Pferdi, ein ehemaliges Polizei-Pferd aus Köln. Unschwer am Dialekt zu erkennen. Pferdi ist in Südamerika unterwegs. Sein Ziel: Den gemeinen Ferkelfalter fangen. Aber Pferdi ist neuerdings auch Präsident des Clubs der Ampelindianer. Und ganz zufällig trifft er im Urwald auf Polizistin Sonja und jede Menge kleine Ampelindianer. Gemeinsam entdecken sie den geheimnisvollen Goldenen Bordstein.

Knuffiger Komma mit Knuddel-Faktor.

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Auf den ist allerdings auch der fiese Tillmann Schwarte scharf. Ein Unsympath, der mitten im Dschungel seine Kneipe betreibt und ganz unüberhörbar aus dem Ruhrpott stammt.

Polizistin Sonja hält den Goldenen Bordstein in der Hand. Herr Schwarte will ihn klauen.

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Zwischendurch treffen Sonja und die Kinder noch auf den drolligen "Komma". Dem müssen die Ampelindianer aber erst einmal beibringen, wie eine Ampel funktioniert und wie man über eine Straße geht. Gut, dass es im Dschungel rote, gelbe und grüne Blüten gibt. Und wir lernen: "Am Bordstein, da ist HALT, damit es da nicht KNALLT!"

Die Kinder wissen das schon, der knuddelige Komma schafft es schließlich auch. Bleibt noch Herr Schwarte. Auch da wissen die Ampelindianer natürlich genau, was zu tun ist: Krach schlagen, Polizei rufen. Mit tatkräftiger Unterstützung von Pferdi wird der fiese Herr Schwarte schließlich geschnappt. Man kann eben nicht nur Ferkelfalter mit einem Netz fangen. Sieg der Ampelindianer!

Der große Spaß hat einen ernsten Hintergrund. Jedes Jahr schreiben die Beamten der Verkehrsunfallprävention ein neues Stück, um den Kleinsten erste Verkehrsregeln beizubringen.

Udo Hodenius, Jürgen Lemm, Wolfgang Närdemann und Sonja Martin sind das aktuelle Team der Polizeipuppenbühne Düsseldorf. Sie schreiben das Stück, bauen die Puppen und Kulissen, schreiben die Lieder und setzen alles auch noch mit viel Liebe zum Detail und ordentlich Kindertheater-Donner um.

"El Dorado" hatte jetzt Premiere in der Aula der Heinrich Heine Grundschule in Heerdt. Insgesamt 90 Grundschulen mit 4200 Kindern sowie 140 Kindergärten mit 2300 Kindern sowie Lehrer, Eltern und Erzieher werden das Stück nun besuchen, bei dem auch für die Erwachsenen der Spaß nicht zu kurz kommt.

"In dem Alter kann man noch viel bewirken", sagen Hodenius und Närdemann. Neben der Verkehrserziehung ist da natürlich auch noch die Eigenwerbung. "Die Kinder bekommen durch uns den allerersten Eindruck von der Polizei. Daran erinnern sie sich auch noch viele Jahre später", so Närdemann.

Ins Konzept eingebunden sind auch die Bezirksbeamten, die beispielsweise die Kita-Kinder beim Besuch der Polizeipuppenbühne begleiten. Das Puppenbühnen-Team wiederum besucht auch einzeln die Kita-Gruppen für das erste Erlernen von Verkehrsregeln. Gespräche mit den Eltern gehören dazu und der sogenannte "Fußgängerführerschein" für die Kinder. Bei denen kommt die Botschaft an. Am Ende der Vorstellung verlassen lauter stolze Ampelindianer die Aula. Sie wissen: "Am Bordstein, da ist HALT, damit es da nicht KNALLT!"

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