Verkehrsberuhigung in Flingern-Süd Durchfahrt bald verboten?
Wie kann man den Schleichverkehr in einem verkehrsberuhigten Wohngebiet wie Flingern-Süd unterbinden? Auf der Suche nach Antworten trafen sich jetzt zum vierten Mal Anwohner, Politiker und Verkehrsexperten.
Und hatten schließlich ein Ergebnis.
Der genaue Titel des Abends lautete: "Für einen verkehrsberuhigten Stadtteil - kein Schleichverkehr mehr durch Flingern-Süd".
Eingeladen hatten Luise Carson von der Bürgerinitiative Flingern-Süd und der SPD-Ratsherr Martin Volkenrath, Vorsitzender des Ordnungs- und Verkehrsausschusses (OVA). Es ist bereits der dritte Abend dieser Reihe.
Erste Treffen hatte es im Januar und November 2015 gegeben. Im November war der Saal der Diakonie gut gefüllt, die Stimmung damals eher geladen. Diesmal kommen rund 30 Interessierte zusammen. Darunter sind Politiker der Bezirksvertretung und Bezirksbürgermeister Dr. Uwe Wagner. Zu den Besuchern gehört auch Polizeihauptkommissar Stephan Fluchtmann. Er ist der neue Bezirksbeamte. ("Ich bin als interessierter Bürger hier.")
Lutz Schwarz ist für das Amt für Verkehrsmanagement vor Ort, Dr. Thorsten Becher für das Ingenieurbüro IGS. Er hatte im Auftrag der Verwaltung Ideen und Anregungen der Anwohner aus der November-Sitzung mitgenommen und auf deren Grundlage Vorschläge erarbeitet.
Becher stellt verschiedene Varianten vor, bei denen eine Vielzahl von Einbahnstraßen-Regelungen dazu führen würde, den Schleichweg-Nutzern diesen zu verleiden.
Doch bei allen Varianten wird deutlich: Was etwa den Anwohnern der Albertstraße nutzt, könnte den Anwohnern der Langerstraße zum Nachteil gereichen. Und umgekehrt. Auch werden die Umwege nicht nur für Durchfahrer so länger. Anwohner müssten ebenfalls in den sauren Apfel beißen und längere Wege durchs Quartier auf sich nehmen. Die Diskussion an diesem Abend bleibt sachlich. Schwarz stellt fest: "Das ist nicht die Eier legende Wollmilchsau!"
Und Volkenrath sorgt am Ende für den Kompromiss-Vorschlag, auf den sich alle einlassen können:
In einer Testphase soll es ein Einfahrverbot von der Kettwigerstraße in den Höherweg in Richtung Albert-/ Langerstraße geben. So soll der Durchgangsverkehr von der Automeile und von der Kettwigerstraße unterbunden werden, der etwa über den Schleichweg Albertstraße auf die Gerresheimer Straße führt.
"Wir sind bereit, das Experiment anzugehen. Und wir sind auch bereit, uns dafür beschimpfen zu lassen", so Volkenrath. Für die Umsetzung dieses Pilotprojektes ist zunächst ein Beschluss des OVA notwendig. "Das dauert bestimmt drei bis vier Monate", so Volkenrath. Dann könnte der Versuch starten.
Das nächste Stadtteil-Treffen mit den Bürgern steht dann für die zweite Hälfte 2017 an. Dann muss man sehen, ob die Regelung Wirkung zeigt.