Entsiegelung von Düsseldorfer Schulhöfen Natur statt Beton

In Kooperation mit der Stadt Düsseldorf möchte die Bürgerstiftung Düsseldorf ein Zeichen für Nachhaltigkeit setzen: An mehr als zwölf Schulen sollen Betonflächen blühenden Wiesen weichen.

Auf dem Schulhof der St. Michael-Schule entsteht ein Stück Natur. Und alle helfen mit, auch die Schüler. Foto: D. Herrmann

Foto: D. Herrmann

An der St. Michael-Schule am Kempgensweg in Eller haben die Arbeiten bereits begonnen: Ein Loch klafft im Boden des Schulhofes, daneben steht der Bagger, mit dem Beton großflächig aufgerissen und abgetragen wurde. Entsiegelung nennt sich das.

Auf einer Fläche von rund 250 Quadratmetern soll hier der öde Steinboden durch einen blühenden Garten ersetzt werden, einem Zuhause für Insekten, einem Ort, an dem Obst und Gemüse gedeihen und der sich als Spielwiese sowohl für die Kinder als auch für die Lehrer eignet. Es  ist der Startschuss für die Aktion „Lebendige Schulhöfe“ der Bürgerstiftung Düsseldorf in Kooperation mit der Stadt.

In den kommenden Monaten sollen an mehr als zwölf weiteren Schulen die Bagger anrollen und die Entsiegelung vorantreiben. „Viele Schulhöfe sind trostlose graue Flächen“, sagt Sabine Tüllmann, Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung. „Wir möchten nun gemeinsam mit den Kindern die Natur zurück in die Stadt holen, denn mithilfe des Projekts erfahren die Schüler nicht nur viel über Insekten, Obst und Gemüse, sondern lernen gleichzeitig, ihre Umwelt zu schützen.“ Finanziell unterstützt wird das Projekt von der Deutschen Postcode Lotterie, die einen Betrag von 500.000 Euro beisteuert.

Geschäftsführerin Annemiek Hogenbaum: „Es handelt sich um ein Projekt mit Signalwirkung. Mit Entsiegelung können wir das Klima und unsere Lebensqualität verbessern.“ Weitere 500.000 Euro legt die Stadt Düsseldorf obendrauf.

Die Mittel reichen aus, um insgesamt rund 10.000 Quadratmeter Betonwüste in blühende Landschaften zu verwandeln. Oberbürgermeister Thomas Geisel betonte beim offiziellen Pressetermin an der St. Michael Schule, dass es sich um ein Projekt handele, das hervorragend zu dem passe, was man sich ohnehin vorgenommen habe, nämlich Investitionen in Schulen und Grünflächen.

Für Gisela Minz, Leiterin der St. Michael-Schule, geht mit der Schaffung einer naturnahen Fläche auf dem Schulhof ein lang gehegter Traum in Erfüllung: „Bislang mussten wir mit den Kindern in die Düsseldorfer Parks, um sie mit Natur in  Berührung zu bringen, jetzt erleben sie es direkt  hier vor Ort.“ Der Entwurf für den Garten an der St. Michael-Schule stammt vom Landschaftsarchitekten Joachim Reck aus Oberhausen.

Es entsteht eine mit Terrassen versehene, umzäunte Anlage, in der Schüler und Lehrer ihren Grünen Daumen erproben können. Was sie daraus machen, ob sie Obst und Gemüse pflanzen und ernten oder eine Blumenwiese für Insekten anlegen oder gar beides – das bleibt ihnen überlassen.

Grüne Klassenzimmer sind ebenso vorgesehen wie Rasenflächen aus strapazierfähigen Gräsern, die sich als Spiel- und Bewegungsflächen eignen. An jeder beteiligten Schule soll ein einzigartiger, individuell gestalteter Ort entstehen.

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