Handy-Sünder am Steuer

10.000 Handy-Sünder, 30.372 Unfälle und neun Tote - so die Bilanz des aktuellen Verkehrsberichts der Düsseldorfer Polizei.

Die Zahl der Unfälle in Düsseldorf steigt. Doch schwere Unfälle wie dieser aus dem August 2016 sind eher seltener.

Foto: Archiv/Polizei Düsseldorf

Die Zahl der Verkehrsunfälle ist im Düsseldorfer Stadtgebiet im Vergleich zum Jahr 2015 von 30.224 auf 30.372 gestiegen. "Bei den meisten Unfällen handelt es sich um Bagatellunfälle mit Sach- aber ohne Personenschaden", erklärt Polizeipräsident Norbert Wesseler.

Dass weniger Menschen im Straßenverkehr verletzt worden sind, belegt auch die aktuelle Statistik. Während es 2015 noch 382 Schwerverletzte gegeben hatte, fiel die Zahl im Jahr 2016 um 11,8 Prozent (337). Auch die Anzahl der Verkehrstoten ist rückläufig: 2015 starben 14 Menschen, 2016 noch neun. "Unter den Toten waren sechs Senioren. Diese im Straßenverkehr gefährdete Bevölkerungsgruppe wird in den kommenden Jahren immer mehr wachsen. Deswegen setzten wir gezielt in dem Bereich auf Prävention", so der Polizeipräsident. Eine erfreuliche Nachricht: Seit acht Jahren wurde kein Kind im Düsseldorfer Straßenverkehr getötet.

Es gibt allerdings eine Sache, die der Polizei immer größere Sorgen bereitet: Die Ablenkung im Straßenverkehrs durch Handys. Im Jahr 2016 erwischten die Beamten rund 10.000 Autofahrer, die während der Fahrt das Mobiltelefon nutzen - und 2.000 mehr Handy-Sünder als im Vorjahr.

Der Leiter der Verkehrsdirektion, Frank Kubicki, schildert das Problem: "Wer bei Tempo 50 eine Sekunde nicht auf die Straße schaut, legt in dieser Zeit 14 Meter blind zurück. In der Regel wird sogar noch länger auf das Handy geschaut und nicht auf den Verkehr geachtet. Mittlerweile ist das Telefonieren nicht mehr das Problem, es gibt ja Freisprecheinrichtungen in fast jedem Auto. Problematisch sind What's App und Facebook. Die Leute lesen und tippen Nachrichten während der Fahrt."

Wer mit dem Handy am Steuer erwischt wird, zahlt im Moment eine Strafe in Höhe von 60 Euro. Frank Kubicki befürwortet eine Anhebung der Strafe auf 100 Euro und bei besonders verkehrsgefährdenden Verhalten Fahrverbote.