Steuern So erhöhen Sie Ihr Nettogehalt durch Freibeträge

Steuern spielen eine wichtige Rolle in unserem Wirtschaftssystem. Ohne Steuereinnahmen gäbe es keine Schulen, Krankenhäuser, Straßen oder Klimaschutz. Doch die meisten Menschen stöhnen über die Abzüge auf ihrer Gehaltsabrechnung. Steuern reduzieren zunächst einmal das verfügbare Einkommen. Das bedeutet weniger Geld für den täglichen Bedarf. Mit Freibeträgen kann man sich jedoch etwas davon zurückholen. Freibeträge mindern das zu versteuernde Einkommen und sorgen für eine höhere Nettoauszahlung.

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Wie lässt sich die Einkommensteuer effektiv reduzieren?

Die Einkommensteuer ist eine der wichtigsten Einnahmequellen des Staates zur Finanzierung von Infrastruktur und öffentlichen Dienstleistungen. Sie wird direkt von den Gehältern und Löhnen abgezogen, um zu gewährleisten, dass alle Beschäftigten ihre Beiträge in richtiger Höhe leisten. Die Einkommensteuer hängt vom individuellen Einkommen und der Steuerklasse ab und wird nach dem progressiven Steuerprinzip berechnet – je höher das Einkommen steigt, umso höher ist auch der Steuersatz. Um sicher zu sein, dass die Abzüge durch die Gehaltsbuchung korrekt erfolgen, sollten Beschäftigte ihre Abrechnungen regelmäßig überprüfen und bei Unklarheiten die Buchhaltung kontaktieren. Ein Gehaltsrechner ist bei der Überprüfung eine wertvolle Hilfe. Bei der Lohnsteuer sind weder die persönlichen Freibeträge noch steuermindernde Belastungen berücksichtigt. Erst mit dem Lohnsteuerjahresausgleich werden alle Einnahmen und steuerwirksamen Ausgaben gegeneinander aufgerechnet und es kann zu einer Rückzahlung oder zu einer Nachzahlung kommen.

Wie Freibeträge Ihre Steuerlast senken

Das Steuersystem ist komplex und nicht einfach zu verstehen. Die Fülle an Formularen ist überwältigend und viele Menschen befürchten, Fehler bei der Steuererklärung zu machen. Trotzdem lohnt es sich, Freibeträge und steuerliche Vorteile zu nutzen und damit die Steuerlast zu mindern. Grundsätzlich können alle Steuerpflichtigen von Freibeträgen profitieren – je nachdem, welche Voraussetzungen sie erfüllen. Freibeträge dienen unterschiedlichen wirtschaftlichen und sozialen Zielen. Während der Grundfreibetrag sicherstellen soll, dass vom Gehalt zumindest die Grundbedürfnisse wie Wohnen und Essen abgedeckt werden können, bieten Freibeträge für Kinder, Alleinerziehende und der Behindertenpauschalbetrag finanzielle Entlastung und Unterstützung bei den spezifischen finanziellen Belastungen in diesen Lebenssituationen. Andere Freibeträge setzen Anreize für bestimmte Verhaltensweisen, wie Steuerfreibeträge für Altersvorsorge oder Spenden. Die entsprechenden Pauschalen werden im Rahmen der Steuererklärung von dem steuerpflichtigen Einkommen abgezogen und reduzieren damit das zu versteuernde Einkommen. In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, die abzugsfähigen Beträge direkt bei der monatlichen Gehaltsabrechnung anzusetzen.

Wann lohnt es sich, die Ermäßigungen auf der Lohnsteuerkarte eintragen zu lassen?

Wer durch seine Lebensumstände hohe Belastungen bewältigen muss, beispielsweise durch Unterhaltszahlungen, weite Arbeitswege oder andere regelmäßige Sonderausgaben, kann diese Beträge als Lohnsteuerabzugsmerkmale fest eintragen lassen. Das hat Vorteile: Durch die eingetragenen Pauschalen werden weniger Steuern vom Gehalt abgezogen und das ausgezahlte Nettogehalt ist höher. Es macht also durchaus Sinn, dauerhaft hohe Sonderausgaben gleich anzusetzen und nicht erst beim Lohnsteuerjahresausgleich. Der Antrag dafür kann mit dem Formular „Antrag auf Lohnsteuerermäßigung“ beim zuständigen Finanzamt oder über das elektronische Online-Portal „Elster“ eingereicht werden. Der eingetragene Freibetrag ist daraufhin zwei Jahre lang gültig. Es gilt allerdings zu bedenken, dass durch die eingetragene Ermäßigung im Laufe des Jahres weniger Lohnsteuer abgeführt wird. Dies könnte bei der Steuererklärung zu einer geringeren Erstattung oder zu einer Nachzahlung führen, wenn die tatsächlichen Kosten doch geringer als die Pauschale ausfallen. Ändert sich etwas an der eingetragenen Pauschale, sollten Sie es daher sofort dem Finanzamt mitteilen.