Die Sinne schärfen...

Fortuna ist Tabellenletzter, hat nur einen Punkt aus fünf Meisterschaftsspielen — das ist jetzt fast zwei Wochen lang kein schöner Anblick für Fans, Spieler und Verantwortliche. Dennoch scheint rund um den Klub niemand die Geduld zu verlieren.

Wohin führt Trainer Frank Kramer sein Team in den nächsten Spielen? Noch bringt das Umfeld offensichtlich Geduld mit ihm und seiner Mannschaft auf.

Foto: Horstmüller

Vor dem Heimspiel am Sonntag gegen 1860 München (13.30 Uhr, Arena) bestärkt sich die rot-weiße Gemeinschaft gegenseitig darin, dass der Weg angesichts des großen personellen Umbruchs nur gemeinsam und geduldig beschritten werden kann. "Wenn wir jetzt eine Frist setzen würden, wäre das doch der Anfang vom Ende. Wir glauben an den Weg des Umbruchs, auch wenn er im Moment schwieriger erscheint, als gedacht", sagt Fortuna-Präsident Dirk Kall.

Dieses Vertrauen spüren Trainer und Spieler und würden es lieber heute als morgen auch zurückzahlen, lässt Fortuna-Trainer Frank Kramer durchblicken. Schließlich soll sich die Mannschaft für die tägliche Arbeit endlich auch belohnen, den Fans Siege schenken und nicht nur gute Leistungen, die "honoriert" werden. Er sei weit davon entfernt, die Geduld zu verlieren, sagt Kramer. "Aber wir müssen die Sinne bei allen schärfen und an der Situation wachsen."

Die Fortuna-Fans scheinen jedenfalls den Weg des Umbruchs mitgehen zu wollen, denn der Beifall nach den jüngsten Niederlagen gegen den SC Freiburg und beim 1. FC Nürnberg war kein Zufall. Kramer und Manager Rachid Azzouzi hatten verschiedenen Fangruppen ihre Pläne für die Zukunft vor der Saison erläutert. "Dem neuen Team wollen die Fans eine faire Chance geben", sagt Dominik Hoffmeyer, "Leiter Fanangelegenheiten". Dass mit den Ergebnissen niemand zufrieden ist, sei klar.

"Aber wenn die Zuschauer auf den Rängen spüren, dass die Mannschaft kämpft und den Erfolg will, dann haben sie auch Geduld." Möglicherweise auch dann, wenn es am Sonntag gegen 1860 München wieder nichts wird mit dem ersten Saisonsieg. Aber daran mag so recht noch keiner denken.

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)