Gegen die Verzweifelten

Wenn die DEG am Freitag (19.30 Uhr, ISS DOME) die Kölner Haie zum 210. Rheinischen Derby empfängt, dann könnten die Gemütslagen kaum unterschiedlicher sein. Der Düsseldorfer Anzeiger wagt eine kleine Gegenüberstellung beider Klubs.

Während bei der DEG gejubelt wird, herrscht bei den Kölnern Katzenjammer.

Wie waren die Erwartungen vor der Saison?

Während man beim Halbfinalisten in Düsseldorf konservativ an die Sache heranging und Platz zehn als Saisonziel ausgab, sprach man in Köln ganz offen vom Ziel, wieder ein Titelkandidat zu sein. Kein unrealistisches Ziel, wenn man bedenkt, dass das aktuelle Haie-Team zusammen mit München und Mannheim das teuerste der Liga ist. Doch es kam anders.

Wie sieht die Realität aus?

Während die DEG nach 36 Spielen nämlich auf Platz drei und damit nur drei Punkte hinter Spitzenreiter Berlin liegt, gehen die Haie als Elfter ins Derby und wären dadurch nach jetzigem Stand nicht mal für die Play-offs qualifiziert. DEG-Coach Christof Kreutzer prophezeit: "Sie werden mit einer gewissen Verzweiflung kommen."

Wie ist die Stimmung in der Stadt?

Und das ist noch untertrieben. Während in Düsseldorf nämlich der Zuschauerschnitt stetig steigt und die Stadt ihre DEG wieder zunehmend ins Herz schließt, haben die Haie-Fans im Moment die Nase voll. Nach dem letzten Heimspiel gegen Ingolstadt (3:4) und einer fetten Pleite in Iserlohn (1:6) gab es böse Pfiffe. KEC-Kapitän Moritz Müller erklärte daraufhin kleinlaut: "Ich kann die Fans verstehen. Sie haben allen Grund sauer zu sein."

Was bedeutet das fürs Derby?

Die Haie kommen als angeschlagener Boxer und sind dadurch unberechenbar. Fest steht aber schon jetzt: Die DEG hat ihr Geld im Sommer deutlich besser investiert als der KEC und eine charakterlich stärkere Truppe. Das gilt allerdings auch für viele weitere DEL-Teams...

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)
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