Stadtradeln Tag 1 und 2: Auf der Kurzstrecke...
"Kleinvieh macht auch Mist" - ein volkstümlicher Merksatz, der einem schnell schon mal als Ausrede für eine allzu defensive Herangehensweise an eine Aufgabe ausgelegt werden kann. Nicht so beim Stadtradeln!
Also, aus meiner Sicht!
Schließlich gibt es im Radsport, im Sport überhaupt, Experten für die Kurzstrecke und Expertinnen über die lange Distanz. Da man mir im Kollegenkreis in Zusammenhang mit der Fahrrad-Aktion der Stadt hinter nicht vorgehaltener Hand eiskalte Berechnung unterstellt hat, möchte ich gerade meine langjährigen Redaktionsmitstreiter nicht enttäuschen: Ich habe meine ersten Strecken eiskalt berechnet, fahre zunächst mal kurz aber intensiv.
Tag 1: Für einen Bewohner südlicher Stadtgefilde bietet sich ein Rad-Redaktions-Termin in Benrath geradezu an. Das eigene Heim liegt direkt am Rhein, zumindest Benrath in weiten Teilen auch. Heraus kommt eine ausgesprochen fließende Radwegstrecke, die kilometertechnisch zwar eher im grauen Mittelfeld der Leistungstabelle anzusiedeln ist, dafür aber den Arbeitstag entsprechend positiv einläutet. Auch rückwärts geht es recht flink, man bleibt einfach am, äh, im Fluss. Etappenziel eigene Wohnung, danach Umstieg aufs Auto. Himmelgeist - Heerdt und zurück??? Man soll es am ersten Tag nicht gleich übertreiben...
Tag 2: Am zweiten aber auch nicht! Zugegeben, der Kilometerzähler Richtung Holthausen hat sich noch nicht einmal warmgelaufen, da ist man auch schon am Ziel. Doch die um die Schulter gehängte, bei rasender Fahrt im Fahrtwind flatternde Fotokamera, lässt auf der Kölner Landstraße Köpfe herum wirbeln: Sieh da, ein blitzschneller Düsseldorfer Stadtradler. Dass er für das städtische Kilometer-Ergebnis eher im Promillebereich von Bedeutung ist - geschenkt! Gibt schließlich noch einen Rückweg, dort wartet das andere Transportmittel. Ich steige auf vier Räder um, eiskalt!