Der beste Freund
Der Mischling erkennt auf der Rasenfläche am Gerricusstift die Gunst des Augenblicks und schnappt sich die Leckerchen-Tüte, während seine Kollegen Kunststückchen vorführen. "Tosca!" Celina del Amo ruft ihren Hund zur Ordnung.
Die Senioren lächeln.
So soll es sein. Die Hundeschule "Knochenarbeit" besucht die Altenheimbewohner an der Gerricusstraße, um ihnen Spaß zu machen, und das nicht zum ersten Mal. "Mit einer Welpengruppe waren wir ein paar Mal hier." Bisher ist dieser Kontakt exklusiv, "aber wir würden auch in andere Einrichtungen gehen."
Inzwischen begrüßen die Hunde nacheinander jeden Bewohner einzeln, der den Weg zum tierischen Besuch gefunden hat. Nun werden die Senioren ungeduldig und zeigen gleichzeitig Mitleid. Eine Dame weiß sicher: "Den Hunden ist doch auch warm."
Dann formiert sich die Schülerschaft. Felicitas Behr stellt alle vor: Die arbeitswütige Tosca, den italienischen Wasserhund Capo und seinen Kollegen Fredo, Emmi, den Welsh-Terrier, Labrador Pablo. Leider ist der Star der Truppe verletzt. Jack Russell Kim hat sich beim Rausspringen aus dem Auto die Pfote vertreten. "Der kann sonst alles, sogar rückwärts laufen."
Das machen seine Mitschüler jetzt wett. Sie legen sich auf die Seite, rühren sich nicht vom Fleck, wenn das Kommando ertönt, schreiten links herum und rechts herum und stellen sich in eine Reihe. Belohnungen sind erwünscht, "unterm Strich heißt das: Kekse!" In der Wärme ist es aber gar nicht so einfach, sich zu konzentrieren. "Das sieht ja hier aus wie Kraut und Rüben", mahnt Felicitas Behr, "noch mal in einer Reihe, bitte!" Dieses Mal klappt es besser und die Gesichter der Seniorinnen und Senioren leuchten auf. Der Hund ist eben doch der beste Freund des Menschen.