Nach dem Orkan: "Klasse, jetzt haben wir viele Verjüngungsgebiete"
Mit Windstärken von 11 bis 12 oder umgerechnet 142,2 Stundenkilometern ist der Orkan am Pfingstmontag um 21 Uhr die Höhen hinauf durch den Grafenberger Wald gerast.
Welche Schäden das nach sich zog, darüber hat der Leiter des Forstamtes, Paul Schmitz, in der Bezirksvertretung im Gerresheimer Rathaus den Politikern gestern Abend einen näheren Eindruck vermittelt. "Ela war zehn mal stärker als Kyrill, der vor ein paar Jahren vor allem im Sauerland wütete." Allein im Grafenberger Wald sind 20000 Festmeter Holz verloren gegangen. Vor allem das volle Laubsegel hat zur Katastrophe entscheidend beigetragen. Paul Schmitz versetzte sich und die Versammlung noch einmal zurück zum 9. Juni. "Bei uns war Chaos." Hunderte Bürger riefen an und berichteten von Gefahrenstellen. "Was im Wald passiert war, davon hatten wir keine Ahnung, denn wir kamen nicht hinein."
Andererseits klettern schon nach ein bis zwei Wochen Spaziergänger und Wanderer munter über die Absperrungen und scherten sich wenig um Verbote. "Da haben wir mit Vollpower daraufhingearbeitet, die Wege schnell wieder sicher zu machen." "Das haben wir geschafft und ich bin stolz auf meine Leute." Zurzeit würde aufgeräumt. "Und das kriegen wir durch das Engagement von Unternehmen auch kostenneutral hin." Bis Weihnachten will Schmitz fertig sein. Dann kommen die Konzepte. "Wir wollen in vier Jahren 100000 Bäume pflanzen." Heimische Baumarten, in Handpflanzung, etwa 1,30 Meter groß.
"Die Traubeneiche werden wir oft verwenden." Zum Schluss wies er noch darauf hin, dass manche Biologen auch auf das Gute im Schlimmen zeigten: "Die sagen über die Kahlflächen: Klasse, jetzt hat der Wald viele Verjüngungsgebiete." (schrö)