Pfleger im Sana Krankenhaus: "Wir müssen uns abhetzen"
Auf dem Platz vor dem Eingang der Sana-Klinik halten Frauen und Männer in weißer Kleidung Din-A-4-Zettel mit Nummern hoch. 40.809, 40.826, 40.842.
So viele Pflegekräfte fehlen, wenn man sich auf eine Reise vom Norden bis zum Süden Deutschlands machte - und käme zum Schluss auf die Zahl 162.000. Die Gewerkschaft, die Klinikleitung und die Beschäftigten protestieren mit dieser Demonstration gegen die Pflegereform. Dirk Schröder vom Pflege-Qualitätsmanagement sagt: "Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Zwei Mitarbeiter pro Krankenhaus bringt das mehr, und dann muss der Arbeitgeber noch etwas dazuschießen."
Aber die Missstände sind damit nicht in den Griff zu kriegen. Der Pfleger Benjamin Farbig sieht das so: "Die Krankenhäuser müssen besser finanziert werden. Wir hetzen uns ab, um das auszugleichen." Die Schere zwischen Anspruch und Wirklichkeit geht immer weiter auseinander. "Deshalb waren viele sehr begeistert, als wir gesagt haben, wir demonstrieren hier mit." Und Dirk Schröder fügt hinzu: "Heute geht es nicht um Lohn, heute geht es um Personal, und das muss ein gesellschaftliches Anliegen sein."
Der Presserummel war enorm. Katharina Stratos von der Öffentlichkeitsstelle der Sana Klinik konnte es nicht fassen: "Der WDR war hier, das ZDF, die lokalen Medien." (schrö)