KAP1: Großer Zoff statt großer Wurf?

(ho) Der Konrad-Adenauer-Platz 1 als Gewinn für die Institutionen und die Bürger der Stadt Düsseldorf - so hatte Oberbürgermeister Thomas Geisel die Pläne fürs Post-Gebäude am Hauptbahnhof der Presse vorgestellt.

Clara Gerlach und Norbert Czerwinski von den Grünen beim Pressegespräch zum KAP1.

Foto: ho

Zentralbibliothek, Forum Freies Theater (FFT), Theatermuseum und Schulverwaltungsamt sollen hier unter einem Dach zusammenfinden. 25.445 Quadratmeter will die Stadt auf 30 Jahre anmieten. Der Einzug der neuen Nutzer soll 2021 erfolgen. Für die Innenausstattung der Zentralbibliothek und der übrigen städtischen Flächen sowie für Umzüge und ähnliches sind laut Stadt einmalige Finanzmittel von rund 8,9 Millionen Euro erforderlich. Die Erstausstattung der Räume des Forum Freies Theater wird von der Stadt mit einem Betrag von rund 7,5 Millionen Euro übernommen.

Was vielversprechend klingt, sorgt für Unmut in der Politik. Nicht nur bei der Opposition, sondern in den Reihen der Ampel-Koalition. "Drei Jahre wurde geplant. Jetzt, wenige Tage vor der finalen Ratsentscheidung, sehen wir das erste Mal Bilder von der Fassade und Grundrisse", stellt Dr. Alexander Fils (CDU) im Kulturausschuss fest. Auch sei der Oberbürgermeister mit einem Pressegespräch vorgeprescht und habe erst danach die Politik informiert. Ein Umstand, der im Planungsausschuss bereits Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann auf die Palme gebracht hatte.

Jetzt legen die Grünen nach: Der Umzug der Bibliothek - das ist für Clara Gerlach und Norbert Czerwinski die richtige Entscheidung. "Eine Riesenchance!" Aber: "Das Theatermuseum wollen wir nicht abwickeln, sondern modernisieren." Im aktuellen Entwurf sei es aber gar nicht mehr sichtbar. Für Czerwinski nach der Diskussion ums Schauspielhaus besonders ärgerlich. "Wir sind sensibilisiert beim Umgang mit Kulturbauten!" Bei der Kostenschätzung für KAP 1 ist Czerwinski sicher: "Die Verwaltung hat ihren Job nicht gemacht." Die Politik brauche berechnete Kosten keine "gewürfelten", damit Kostenexplosionen wie ehemals beim Umbau der Paketpost oder jüngst beim Aquazoo ausblieben.

Auch ein Nutzungskonzept für das Hofgärtnerhaus, in dem bislang das Theatermuseum untergebracht ist, fehlt. "Darüber hätte man sich längst Gedanken machen können, statt nur Dollarzeichen zu sehen bei einem möglichen Verkauf." Das alles, so Czerwinski, habe keine Ratsbeschluss-Qualität. Klingt nach Zoff.

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