Deutschlandweit einzigartig: Bevölkerungsstudie geht "Volkskrankheiten" auf den Grund

Was sind die Ursachen für Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen? Wie wirkt sich der Lebensstil auf das Diabetes-Risiko aus? Welche Faktoren beeinflussen das Risiko, an Demenz und Depression zu erkranken?

Was sind die Ursachen für Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen? Wie wirkt sich der Lebensstil auf das Diabetes-Risiko aus? Welche Faktoren beeinflussen das Risiko, an Demenz und Depression zu erkranken?

Diesen grundlegenden Fragen der Gesundheitsforschung wollen Wissenschaftler in der Nationalen Kohorte (NAKO), einer deutschlandweiten bisher einzigartigen Bevölkerungsstudie, nachgehen.

In den nächsten Jahren sollen im Rahmen der Nationalen Kohorte an bundesweit 18 Zentren 200.000 Menschen im Alter von 20 bis 69 Jahren medizinisch untersucht und nach ihren Lebensgewohnheiten befragt werden. Ziel dieses Großprojektes ist eine verbesserte Prävention, Früherkennung und Therapie chronischer Krankheiten wie Diabetes, Krebs, Lungen-, Demenz- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ), Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität, und das IUF - Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung in Düsseldorf bilden eines der 18 Studienzentren. Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Thomas Geisel sollen in der Landeshauptstadt Düsseldorf innerhalb der nächsten vier Jahre 10.000 Personen medizinisch untersucht werden.

Am 4. Mai haben Svenja Schulze, Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen und Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke, Beigeordneter für Personal und Gesundheit der Landeshauptstadt Düsseldorf das Studienzentrum der Nationalen Kohorte in Düsseldorf offiziell eingeweiht.

"Es ist nur folgerichtig, dass die Stadt Düsseldorf mit ihren beiden Leibniz-Instituten, dem Deutschen Diabetes-Zentrum und dem Institut für umweltmedizinische Forschung, an der bundesweiten Langzeitstudie teilnimmt. Die Untersuchung der Entstehung von Krankheiten im Zusammenwirken genetischer Faktoren, von Umweltbedingungen, sozialem Umfeld und dem individuellen Lebensstil begreift Gesundheit als Querschnittsthema. Ich freue mich deshalb auf die Erkenntnisse, von denen die Menschen in unserer Stadt profitieren werden", sagt der Beigeordnete Meyer-Falcke.

An der NAKO sind in Deutschland 25 Forschungseinrichtungen beteiligt. Bund, Länder und Helmholtz-Gemeinschaft fördern die Studie mit 210 Millionen Euro. In den Studienzentren erwartet die Bürger ein Untersuchungsprogramm, das Riechtests und die Messung der Handgreifstärke ebenso umfasst wie EKG oder Blutdruckmessung.