Mehr Farbe für den Hauptbahnhof
Die Stadt Düsseldorf und die Deutsche Bahn wollen das Umfeld des Hauptbahnhofs neu gestalten. Dazu riefen sie Bürger auf, ihre Ideen zur Neugestaltung einzubringen. Herbert Klewe aus Bilk möchte den Haupteingang und den Bahnhofsturm mit bunten Fenstern farbenfroh gestalten.
Eine bunte Fensterfront, die für ein Farbenspiel in der Halle des Hauptbahnhofs sorgt und ein Heinrich Heine-Zitat, das Reisende begrüßt - so stellt sich Herbert Klewe den Düsseldorfer Hauptbahnhof nach der geplanten Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes vor. Im Rahmen einer Bürgerbeteiligung zum sogenannten "Masterplan Areal Düsseldorf Hbf" hat der Designer einen eigenen Entwurf entwickelt und dafür sogar ein 2,15 Meter breites Modell des Hauptbahnhofs angefertigt (Foto).
"Ich möchte das Reisende, die hier ankommen und auch Düsseldorfer hell und freundlich empfangen werden. Ein Bahnhof ist doch das Tor zur Stadt", so Herbert Klewe.
Und das ist seine Idee für das Denkmal geschützte Bauwerk: Die Fenster über dem Haupteingang, in der Bahnhofshalle, am Turm und der obere Teil der Fenster, der sich an der gesamten Fassade entlang zieht, soll farbige, mundgeblasene Gläser bekommen.
"Wenn dann das Tageslicht durch die bunten Fenster scheint, entsteht auf dem Hallenboden ein toller Farbteppich. Und der Turm - mit seinen leuchtenden Fenstern - würde Reisende schon bei der Anfahrt mit dem Zug freundlich begrüßen." Zudem plant Klewe einige der 545 einzelnen Fenster mit einem abgewandelten Zitat von Heinrich Heine zu verzieren.
Die Stadt Düsseldorf ist sehr schön, und wenn man in der Ferne an sie denkt und zufällig dort geboren ist, wird einem wunderlich zumute. Ich bin dort geboren, und es ist mir, als müßte ich gleich nach Hause gehn.
Heinrich Heine
Pro Fenster ist ein Buchstabe vorgesehen, so dass das Zitat leicht abgewandelt werden soll. "Die einzelnen Buchstaben sollen nicht auf der ersten Blick erkennbar sein. Ich möchte, dass die Leute sich damit befassen. Zur Erklärung sollte aber zusätzlich eine Hinweistafel an der Fassade sein."
Die bunten Fenster am Hauptbahnhof sind eigentlich gar keine neue Idee. Bereits in den Jahren 1936 bis 1943 sollen sie farbenfroh gestrahlt haben. "Damals sah der Hauptbahnhof noch anders aus. Neben diesen schön bemalten Fenstern, waren auch die Wände in der Halle mit Bildern verziert. Sie zeigten zum Beispiel einen Schiffer mit seinem Boot oder einen Bauern mit seinem Pflug. Als die Bahnhofshalle dann im Krieg zerstört wurde, hat man sie einfach schnell und schlicht wieder erbaut", erklärt Klewe.
Die Wettbewerbs-Teams, die sich um die Umgestaltung des Bahnhofsumfelds beworben haben, nehmen jetzt ihre Planungsarbeit auf. Mit den Auslobungsunterlagen erhielten sie gleichzeitig auch die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses, die sie in ihre Überlegungen zur Neugestaltung des Konrad-Adenauer-Platzes einfließen lassen können.
Im März 2018 sollen die Entwürfe fertig sein.