Otter Nemo ist tot

(ho) "Mit großer Trauer muss ich berichten, dass der weit über die Grenzen Deutschlands bekannte Fischotter gestern eingeschläfert werden musste und wir ihn heute zu Grabe getragen haben." Traurige Worte, die Wolfgang Gettmann, der ehemalige Direktor des Düsseldorfer Aquazoos, am Mittwoch bei Facebook schreibt.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/ David Young

Der possierliche Wassermarder war am 22. November 2005 im Aquazoo in einem Wurf von sieben Kurzkrallenottern geboren. Der Wurf war für die Mutter zu groß, und nachdem zwei Jungtiere in der ersten Nacht gestorben waren, entschloss sich Zoologe Gettmann, einen kleinen Otter zu adoptieren und von Hand aufzuziehen. Nemo war gefunden.

Schnell wurde der muntere kleine Kerl zum Familienmitglied, das "seine Sippe auf Reisen in viele Länder Europas begleitete", schreibt Gettmann. Gleichzeitig wurde Nemo aber auch ein wichtiger Botschafter der dreizehn weltweiten, bedrohten Otterarten.

Gettmann und Nemo waren nicht nur im Aquazoo, sondern immer wieder auch bei Fernsehauftritten, Vorträgen und Seminaren zu sehen. "Dabei sorgte er auch dafür, dass der Internationale Otterschutz durch finanzielle Zuwendungen unterstützt werden konnte", schreibt Wolfgang Gettmann.

Vor rund vier Monaten wurde an Nemos rechtem Hinterfuß ein bösartiger Tumor entdeckt und ein Zeh amputiert. "Durch eine Medikation waren Nemo jedoch noch viele schmerzfreie Wochen vergönnt und er konnte seine geliebten Spaziergäne ausgiebig genießen." Erst als nun ein Darmverschluss eintrat, wurde er eingeschläfert.

Nemo, der sogar als Ehrenbürger von Hilden geehrt wurde, fand eine letzte Ruhestätte im Garten von Wolfgang und Traudl Gettmann. Dem prominenten Fischotter hätte das sicher gefallen. Denn wie bemerkte Wolfgang Gettmann immer wieder gerne: "Nemo denkt, er wäre ein Mensch..."