Projekt Herzwerk Düsseldorf ist die „Altersarmuts-Hauptstadt“

Jenny Jürgens und das DRK-Düsseldorf untertstützen alte Menschen, die in Armut und Einsamkeit leben. Die Schauspielerin und das Rote Kreuz haben dafür im Jahr 2009 das Projekt Herzwerk – Aktiv gegen Armut im Alter für Düsseldorfer Senioren ins Leben gerufen.

Hilfe durchs Herzwerk - „Schämen muss sich niemand.“ Foto: DRK

Foto: DRK

Sie haben ihr Leben lang hart gearbeitet und im Alter eine zu geringe Rente. Düsseldorf ist mit 7,6 Prozent Grundsicherungsquote ab 65 Jahren „Altersarmutshauptstadt“ in NRW. Etwa 9.000 Senioren leben hier unterhalb der Armutsgrenze. Tendenz steigend.

Hinter dieser nüchternen Statistik verbergen sich Menschen, Schicksale und unerreichbare Wünsche. Viele Senioren schämen sich für ihre Lage, leben in versteckter Altersarmut und wollen nicht zum Bittsteller werden. Genau hier setzt die Initiative Herzwerk an, denn in „Würde altern ist ein Grundrecht“, so Jenny Jürgens. „Ich möchte dabei helfen, die Lebenssituation dieser bedürftigen Menschen zu verbessern und sie dort unterstützen, wo Hilfe unmittelbar nötig ist“, erklärt die Schauspielerin ihre gemeinnützige Motivation.

Die Arbeit von Herzwerk wird durch Spenden finanziert. Die Gelder kommen den bedürftigen Senioren zugute. Damit ermöglicht Herzwerk ihnen beispielsweise die Teilnahme am kulturellen Leben, übernimmt die Kosten für die Anschaffung wichtiger Haushaltsgeräte, von Kleidung oder einer neuen Brille, von Bettwaren, einem Fernseher oder einem Computer. Auch ein Friseurbesuch oder eine notwendige Taxifahrt können von den Spenden finanziert werden.

„Schämen muss sich hier niemand, der um Hilfe bittet, immerhin ist es keine Schande arm zu sein“, sagt Mara Kern, die die Herzwerkstatt auf der Oberbilker-Allee 233 leitet. In der festen Anlaufstelle arbeitet ein Team aus haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern, bei denen die Senioren Gesprächstermine vereinbaren, sich beraten lassen, Anträge stellen oder, wenn es die Situation um das Coronavirus wieder zulässt, die Räumlichkeiten als Treffpunkt nutzen können. Inzwischen gibt es dort auch viele regelmäßige Angebote für die Senioren, wie zum Beispiel monatliche Frühstücke, einen gesunden Mittagstisch, Gesprächskreise, Bastelangebote und ein Internet-Café.

Seit der Gründung von Herzwerk im Jahr 2009 konnte vielen hundert Senioren in ganz unterschiedlichen Situationen geholfen werden. Jeder, der 75 Jahre oder älter ist, kann sich an Herzwerk wenden und um Hilfe bitten. Jüngere Senioren, ab 60 Jahre, müssen entweder Grundsicherungs-Empfänger sein, oder mindestens über einen Pflegegrad zwei verfügen.  Weitere Informationen unter der Telefonnummer 22991106 oder per E-Mail an die Adresse herzwerk@drk-duesseldorf.de.

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