Der lange Lauf gegen Depression

Gut erholt aus dem Urlaub zurück ist Thorsten Stelter bereit für den 20. August. Dann läuft er los. Von Düsseldorf nach Leipzig. Und er hat eine Botschaft.

Foto: ho

Ende 2011 erkrankt Thorsten Stelter (40) an Depression. Für den Düsseldorfer brach eine Welt zusammen. "Einem Depressiven geht mit der Zeit die Tagesstruktur verloren. Man möchte morgens eigentlich nicht mehr aufstehen", sagt Stelter. "Ich hatte eigentlich an nichts mehr Interesse."

Stelter ist Jurist, arbeitete damals als Rechtsanwalt. "Auf der Arbeit wurde es nicht ernst genommen, wenn ich erzählt habe, dass es mir nicht gut geht." Da weiß er selbst noch nicht, dass er depressiv ist. "Irgendwann bin ich in den Grafenberger Wald gefahren und dort heulend zusammengebrochen." Anschließend fährt er in die Ambulanz der LVR-Klinik, weil er nicht mehr weiter weiß.

"Es ist schwierig, einem nicht-depressiven Menschen begreiflich zu machen, was in mir vorgeht. Das war auch zu Beginn meiner Therapie schwierig." Während der Therapie erzählt Stelter, dass er eigentlich immer gerne gelaufen ist. 2008 den ersten Marathon, 2010 ging es mit dem Ultralaufen los. "50 Kilometer sind hier die Einsteiger-Distanz." Während der Therapie fängt Thorsten Stelter wieder an zu laufen.

Inzwischen gibt er selbst Laufkurse. 2015 hat er eine Laufgruppe für depressiv Erkrankte gegründet. Von Düsseldorf nach Leipzig werden es insgesamt 450 Kilometer sein. Stelter läuft sie in Etappen. Er startet am Düsseldorfer Rathaus, wo ihn der passionierte Läufer Thomas Geisel ein Stück des Weges begleiten wird.

Wer ebenfalls (ein Stück) mitlaufen möchte, ist herlich eingeladen. Mit dem Lauf will Thorsten Stelter Spenden sammeln zugunsten der Deutschen Depressionshilfe und des Düsseldorfer Bündnisses gegen Depressionen.

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