Die DEG sieht ihre Existenz bedroht Geschockt
Schock für die DEG und die übrigen deutschen Eishockey-Proficlubs. Die DEL hat den Beginn der Saison 2020/21 erneut verschoben. Nachdem das Ursprungsdatum 18. September schnell Makulatur war, ist nun auch der 13. November „aufgrund der aktuellen Corona-Bedingungen“ nicht mehr zu halten. Ein neuer Starttermin ist für die zweite Dezemberhälfte anvisiert. DEG-Geschäftsführer Stefan Adam sieht die Existenz des Klubs bedroht.
„Wir alle wollen Eishockey spielen und die Saison endlich beginnen“, so Adam. „Aber ein Start ohne verlässliche Perspektive, auch für die Fans, ist fahrlässig und existenzbedrohend.“ Ab Saisonstart entstünden sofort hohe laufende Kosten. „Wir haben dann fast 100-prozentige Ausgaben, aber kaum planbare Einnahmen aus dem Ticket- und Fanartikelverkauf.“ Der macht im Puck-Sport bis zu vier Fünftel der Erlöse aus. Adam: „Selbst mit den vom Bund angekündigten finanziellen Mitteln aus dem Konjunkturpaket (bis zu 800.000 Euro pro Club für das Jahr 2020) – um die wir weiterhin kämpfen müssen – ist das nicht seriös darstellbar“
Derzeit sind in nationalen Ligen maximal nur 20 Prozent Zuschauerauslastung erlaubt. Je nach Pandemie-Level sogar weniger. Einige wenige Spiele könne man so vermutlich überleben. „Wir müssten aber dann eine Garantie erhalten, dass die Zuschauerzahlen im Laufe der kommenden Monate steigen können oder der entstehende Schaden ausgeglichen wird. Diese Sicherheit kann uns derzeit aber niemand geben.“ Die DEG habe ein sehr gutes und sicheres Hygiene- und Veranstaltungskonzept für den ISS DOME vorliegen, 6000 Fans wären damit darstellbar. Dies sei nach aktueller Verordnungslage aber leider nicht anwendbar.“
Der Geschäftsführer lenkt den Blick auf andere Ligen, die offensichtlich nach der Variante planten ‚Wir starten erst einmal und sehen dann, wie weit wir kommen‘. Einige Handball-Clubs der HBL würden unter den aktuellen Bedingungen nach eigener Aussage nur bis ‚Ende des Kalenderjahres durchhalten‘. Vergleiche mit anderen internationalen Eishockey-Divisionen hinkten. Adam: „Die Schweizer Liga kann nur wegen drastisch höherer TV-Einnahmen und 66-prozentiger möglicher Zuschauerauslastung spielen, die österreichischen Clubs werden vom Staat nahezu vollständig abgesichert.“ Bei vorschnellen Vergleichen zwischen den Ligen sollte man also genauer hinsehen.“
Was sind die nächsten Schritte? „Wir sind weiter im intensiven Austausch mit der Politik, allen Gremien sowie den Clubs der Liga und anderen Sportarten. Alle Beteiligten suchen Wege, unter Pandemie-Bedingungen eine wirtschaftlich darstellbare Saison zu organisieren.“
Von vielen Seiten, auch von Fans, erreichten den Klub oft alternative Finanzierungsvorschläge. Adam: „Wenn man diese aber genau zu Ende denkt und rechnet, sind sie leider nicht praktikabel oder nicht ausreichend.“