Ed Sheeran jetzt an zwei Abenden auf Schalke
Mit dem Abpfiff des Deutschland-Spiels fiel auch im Düsseldorfer Rathaus die Entscheidung. Eine Mehrheit aus CDU, Grünen, Linken und Freien Wählern/ Tierschutzpartei lehnte die Befreiung vom Bebauungsplan für ein Ed Sheeran Konzert auf den Messeparkplätzen ab.
Vorab hatte es noch einmal drei Stunden lang leidenschaftliche Debatten gegeben. "Es tut mir in der Seele weh, dass Sie die Angaben des Veranstalters bezweifeln", rief SPD-Ratsfrau Helga Leibauer der CDU zu. Die monierte einerseits eine fehlende Bürgerbeteiligung, hatte aber auch Zweifel an Lärmschutz-, Sicherheits- und Verkehrskonzept eingeräumt. Ebenfalls als Argument angeführt: Die Fällung von 104 Bäumen auf dem Messeparkplatz P1.
Die Befreiung vom Bebauungsplan sei notwendig, "weil ein geordnetes Bauleitverfahren wegen des engen Zeitplans nicht möglich ist", erklärte Oberbürgermeister Thomas Geisel, der weder bei der CDU noch bei den Grünen "sachliche Gründe" gegen das geplante Konzert erkennen konnte. "Ich bin der Meinung, dass eine negative Entscheidung negative Auswirkungen für die Stadt haben wird." Die Entscheidung werde er aber nicht anfechten.
"Herr Gutt, das hätten wir früher zusammen gemacht", sagte FDP-Fraktions-Chef Manfred Neuenhaus. Von einer schwarzen Null in der Arena sei man weit entfernt. Zwei Open Air Konzerte im Jahr kämen da gelegen - "das passt in diese Stadt". Auch die Bilanz für die Bäume wäre eigentlich erfreulich.
Der Oberbürgermeister hatte vorgerechnet: Von DCSE (Düsseldorf Congress Sport & Event GmbH) würde es 300.000 Euro , Veranstalter FKP Skorpio wolle 500.000 Euro für neue Stadtbäume geben. Die Düsseldorfer Jonges hatten von einer freiwilligen Spende von 300 Bäumen gesprochen. Alles als Gegenmaßnahme zu den 104 zu fällenden Bäumen. "Ich bin immer davon ausgegangen, dass wir alle eine ökologische Stadterneuerung wollen", rief der OB den Gegnern zu.
"Der beste Baumschutz besteht darin, Bäume nicht zu fällen", sagte Norbert Czerwinski von den Grünen. "Ohne zu prüfen was geht, wurde dem Gelände einfach das Konzept aus Essen übergestülpt", so Czerwinski weiter. 104 Bäume für ein Konzert - das sei unangemessen.
Aus Sicht der Grünen sollte das Verfahren vom Kopf auf die Füße gestellt werden. Czerwinski: "In einem regulären Änderungsverfahren des Bebauungsplans kann das Gelände maßgeschneidert geplant werden, so dass wesentlich weniger oder gar keine Bäume gefällt werden müssen."
Außerdem könne nur in diesem Verfahren die notwendige Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Umwelt- und Naturschutzverbände gesichert werden".
Während der vergangenen Wochen war immer wieder der Vorschlag gemacht worden, aus dem einen, großen Open Air Konzert mit 85.000 Gästen zwei Abende in der Esprit Arena zu machen.
Michael Brill von D.Live hatte klar gemacht: Eine solche Möglichkeit lasse der enge Tourneeplan auf keinen Fall zu.
Noch am Mittwochabend meldete sich Konzertveranstalter FKP Skorpio über Facebook: "Wir haben Euch versprochen, dass wir alles unternehmen, damit Ihr Ed Sheeran doch noch live erleben könnt: Ed Sheeran wird am 22. und 23. Juli in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen auftreten. Nach intensiven Gesprächen mit Ed Sheeran, der Euch auf keinen Fall enttäuschen wollte, wurde auf seinem Tourneeplan nun ein zusätzlicher Termin freigeräumt, der einen Umzug nach Gelsenkirchen in die Veltins-Arena an zwei aufeinander folgenden Konzerttagen ermöglicht."