Er ist Düsseldorfer, Veganer und kocht richtig schön: Dennis Riesen

(ho) Dennis Riesen ist ein Junge aus Lichtenbroich. 27 Jahre jung, DEG-Fan. Ein echter Düsseldorfer, der Koch gelernt hat. Vor zwei Jahren beschließt er, kein Fleisch mehr zu essen, ein Jahr später wird er Veganer.

Vegan/ vegetarisches Fine Dining im Amano Verde am Hafen.

Foto: Amano Verde

Das heißt, er isst auch keine Eier und keinen Käse mehr, verzichtet auf Milch und Honig.

Für Dennis Riesen sollte Essen nicht nur vegan und lecker sein, auch schön muss es serviert werden.

Foto: ho

Nicht, weil ihm das alles nicht schmecken würde. "Es geht mir um den Tierschutz", sagt er. Und weil vegetarisches Essen ihm da nicht ausreichte, ging er für sich einen Schritt weiter. Vegan ist für ihn die einzig richtige Konsequenz.

Ein deutscher Koch, der vegan lebt. Das ist ein echter Spagat. "Ich musste da beruflich und privat schon trennen", sagt Riesen. Sein Essen bereitete er meist zu Hause vor, nahm es mit. Neugierige Kollegen probierten. Riesen kochte für sie. Vegan. Aber er erzählte ihnen das erst hinterher. Man wollte ihm nicht glauben.

Auch seinem Chef schmeckte es richtig gut. So gut, dass dieser ins Grübeln kam. In Düsseldorf ist die Möglichkeit, vegan essen zu gehen, bislang sehr übersichtlich. Richtig schön essen gehen, konnte man bislang nicht. Das "Sattgrün" bietet zwar ausgesprochen leckeres Essen an, behält dabei aber den Charme einer Kantine.

Also wagte man im Radisson Blu am Hafen einen großen Schritt und eröffnete am 4. Juni das erste Vegetarisch/ vegane Restaurant der Kette. "Für mich ist das toll", sagt Riesen, der als Koch seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat. Andere Küchen-Chefs innerhalb der Hotel-Kette profitieren inzwischen schon von Riesens ersten Erfahrungen. "Unser Kichererbsen-Curry kommt jetzt auch in den anderen Häusern auf die Karte!"

Wenn er vom Kochen spricht, dann leuchten seine Augen. Es ist auch die Herausforderung, die ihn am vegetarisch/ veganen Restaurant reizt. Kreativität, viele Selbstversuche." Aber ich gebe meinen Jungs auch die Freiheit, selbst auszuprobieren. Wichtig ist am Ende: Es muss umsetzbar sein und vor allem beim Gast ankommen.

"Wir schreiben demnächst eine neue Karte. Jeder im Team muss im Vorfeld drei Vorschläge für ein Dessert vorstellen. Aus allen suche ich dann drei aus, die zur Probe gekocht werden", erzählt Riesen. Gerade vegane Desserts seien eine ganz schwierige Angelegenheit.

Vor allem, wenn sie bezahlbar bleiben sollen. Enthält das Dessert aber Creme aus Mandelmus oder Cashewkernen, explodieren die Preise schnell. "Einem Gast gegenüber wird es da schwierig zu rechtfertigen, warum ein Stück Käsekuchen 12 Euro kostet." Also entwickeln Riesen und sein Team neue Kreationen. "Wir haben derzeit selbstgemachtes Grüner Tee-Sorbet auf der Karte. Nicht spektakulär, aber jetzt im Sommer auf der Terrasse der Hammer!"

Der teuerste Hauptgang im Amano Verde kostet 16,50 Euro. "Ich bin der Meinung, das ist nicht teuer, wenn ich schön essen gehe. Man zahlt natürlich auch den Service, das Ambiente und das Anrichten. Man darf nicht vergessen, dass das ein richtiges Restaurant ist."

Man merkt im Gespräch schnell: Das Essen bei Dennis Riesen, das muss auch "schön" sein. Und so freuen wir uns am Ende über das Kichererbsen-Curry, das nicht nur richtig lecker ist, sondern auch schön. Als Topping lacht uns eine kleine gelbe Blüte an. Ein Augen- und ein Gaumenschmaus.