Kopfschutz für Fußgänger?
Der Tod kam im Sattel. Weil ein alkoholisierter Radfahrer ihn angefahren hatte, starb in der Innenstadt jetzt ein Mann. Werden die Radler immer rücksichtsloser?
Anders gefragt: Brauchen Fußgänger in Düsseldorf einen Kopfschutz gegen Fahrrad-Rowdys? Gleich zwei Menschen verletzten sich jetzt bei Unfällen mit Radfahrern schwer, einer von ihnen starb.
Ein 67-Jähriger überquerte in der Nähe des Hauptbahnhofs die Straße, als ein 57-Jähriger ihn mit dem Rennrad über den Haufen fuhr. Der Fußgänger stürzte und starb später an seinen Verletzungen im Krankenhaus. Der Radler hatte außerdem Alkohol getrunken. Gegen ihn ermittelt die Polizei nun wegen fahrlässiger Tötung und er könnte seinen Auto-Führerschein verlieren.
An der Bilker Kirche wartete eine 80-Jährige an einer Ampel und wurde dabei von einem Radfahrer umgefahren, der einfach weiter fuhr. Mit schweren Verletzungen kam die Seniorin ins Krankenhaus.
Werden die Radfahrer in unserer Stadt immer rücksichtloser? "Wenn viele mit dem Rad unterwegs sind, passiert eben mehr", sagt Polizeisprecher André Hartwich. Ein Problem sei, dass die Menschen im Straßenverkehr auf Geräusche achten und die lautlosen Fahrräder erst zu spät wahrnehmen. Hartwich verweist daher auf Paragraph 1 der Straßenverkehrsordnung: "Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht."
Viele Radfahrer weichen aber gerade in Düsseldorf auf den Gehweg aus. "Viele Radfahrer fühlen sich neben den Autos auf der Straßen unsicher", sagt Matías Steinigk vom Fahrradclub ADFC: "Diese Radfahrer weichen dann auf den Gehweg aus." Dabei gehören alle Fahrzeuge auf die Straße. "Mit mehr Tempo 30-Zonen könnte man da vielleicht schon einiges erreichen", glaubt Steinigk.
Mit Bußgeldern oder dem Entzug der Pkw-Fahrerlaubnis rückt die Polizei Fahrrad-Rowdies zuleibe. Einen Überblick über den Strafenkatalog gibt es hier. Ein Verbot mit dem Fahrrad zu fahren, kann die Polizei aber nicht aussprechen.